Willkommen bei der internationalen Bergarbeiterkoordination (IMC)

Türkei: Solidarität mit den Einwohnern des Dorfes Dedeyazi

Liebe Freundinnen und Liebe Freunde von der „Initiative zur Solidarität mit den Einwohnern des Dorfes Dedeyazi“ (Provinz Malatya – Kreisstadt Dogansehir/Türkei)

Als Hauptkoordinator der Internationalen Bergarbeiterkoordination unterstütze ich mit ganzem Herzen das Anliegen, dass die Eisenmine der Firma ‘MİR Serhat Maden İşletmeciliği!’ ihren Betrieb sofort einstellt, weil sie eure Lebensgrundlagen infrage stellt. Zugleich müssen Gendarmerie und Polizei aus eurem Dorf abgezogen werden.

Wir Bergleute haben uns 2013 bei der 1. Internationalen Bergarbeiterkonferenz in Arequipa/Peru in der Internationalen Bergarbeiterkoordination zusammengeschlossen. Über 20 Millionen Bergleute in der Welt, stehen einigen wenigen beherrschenden internationalen Monopolen und den ihnen hörigen Regierungen gegenüber. Wir Bergleute können eine überlegene Kraft werden, wenn wir unsere Zersplitterung überwinden und international vereint zusammen kämpfen. Die Internationale Bergarbeiterkoordination will die Einheit und Kampfkraft der Bergarbeiterbewegung weltweit sowie ihren Rückhalt in den Bergbauregionen und jeweiligen Ländern stärken. Sie ist eine internationale Organisationsform der kämpferischen und klassenkämpferischen Bergarbeiterbewegung der Welt, um besser für unsere gemeinsamen Ziele kämpfen und sie durchsetzen zu können. 2017 haben wir auf der 2. Internationalen Bergarbeiterkonferenz in Ramagundam/Indien ein gemeinsames Kampfprogramm der Internationalen Bergarbeiterkoordination beschlossen.

Wir stehen für den Erhalt des untertägigen Bergbaus als Basis einer zukünftigen Grundstoffindustrie. Das ist im Interesse der künftigen Generationen. Weltweit gehen die internationalen Bergbau- und Energiekonzerne dazu über den Untertagebau einzustellen, um im Übertagebau oder anderen äußerst zerstörerischen Abbaumethoden die Rohstoffe zu fördern. Diese destruktiven Abbaumethoden stellen die Lebensbedingungen der Menschen in Frage. Ein positives Beispiel, ist der untertägige Abbau der Steinkohle in Deutschland, der bislang zu einer der sichersten Methoden für Mensch und mit die geringsten Auswirkungen auf die Natur zählt. Natürlich wäre es noch möglich, auch hier die Bergschäden zu verringern, durch die Art und Weise des Abbaus unter Tage. Auch hier, wie an vielen Orten der Welt, soll diese Art des Abbaus auslaufen und durch eine andere destruktive Abbaumethode ersetzt werden. Das gilt allerdings nicht nur für die Kohle, sondern insgesamt für die Gewinnung von Rohstoffen. Der Mensch hat schon immer auf die Natur Einfluss genommen, sonst wäre kein menschliches Leben möglich. Entscheidend ist, dass der Umgang mit der Natur und den Menschen nachhaltig und sorgfältig betrieben wird und nicht den kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Wir haben unter anderem uns auch deshalb, auf ein gemeinsames Kampfprogramm auf der 2. Internationalen Bergarbeiterkonferenz geeinigt Darin heißt es: „Der Kampf der Bergarbeiter um angemessene Lebensbedingungen muss Hand in Hand gehen mit dem Kampf um den Schutz der Lebensgrundlagen. Wir leisten Widerstand gegen jedes Ausspielen der Arbeitsplätze gegen den Schutz der natürlichen Umwelt und die Spaltung, die damit einhergeht. Wir brauchen beides zum Leben. Kampf der ruinösen schrankenlosen Ausbeutung und unersättlichen Jagd nach Rohstoffreserven durch die kapitalistische Produktionsweise und der Vergeudung und Verschwendung von Rohstoffen durch internationale Bergbau- und Energiekonzerne. Verbot des extraktiven Tage-Abbaus auf Kosten der Natur und der Bewohner! Weltweites Verbot von Fracking! …“

Wir meinen, dass es unbedingt notwendig ist, dass die Menschen sich weltweit zusammenschließen und diesen Umweltverbrechern unsere Erde aus der Hand nehmen. Wir haben großes Interesse daran, ob die Dorfbewohner auch mit den Minenarbeitern gesprochen und sie von ihrem Kampf um den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen überzeugen konnten? Denn jegliche Spaltung zwischen Dorfbewohner und Minenarbeiter schwächt den Kampf gegen die gnadenlose Ausbeutung von Natur und Mensch. Unsere Erfahrung ist, dass für die Schmiedung der Kampfeinheit mit den Minenarbeiter Ersatzarbeitsplätze in der Firma ‘MİR Serhat Maden İşletmeciliği!’ gefordert werden bzw. die Umstellung auf umweltfreundlichen untertägigen Bergbau, der in Einheit mit Mensch und Natur steht. Ansonsten wird die Kampfeinheit geschwächt und die Minenarbeiter gegen die Dorfbewohner ausgespielt. Das ist nicht im Sinne der Schmiedung einer weltweiten Widerstandsfront gegen die Umweltverbrecher.

Es würde mich sehr interessieren, wie ihr diese Diskussion führt. Bitte meldet euch zurück. Wir würden uns auch freuen, wenn ihr die Minenarbeiter und die Umweltschützer für die Internationale Bergarbeiterkoordination gewinnt.

Herzliches Glück Auf

Andreas Tadysiak (Hauptkoordinator der Internationalen Bergarbeiterkoordinierungsgruppe)