Peru: Die Angst der Bergbau-Konzerne vor der "Ansteckungsgefahr"

rf-news.de informiert am 17.9.19:

Bild: (laizquierdadiario.com)

190918 PeruDer peruanische Bergbauunternehmerverband SNMPE behauptet, der Streik der Bergleute in Peru sei gescheitert, 95 Prozent der Bergleute hätten ihre Arbeit fortgesetzt. Diese Behauptung soll die Kumpel demoralisieren, wird jedoch Lügen gestraft, weil gleichzeitig bekannt wurde, dass die Unternehmerverbände von der Regierung fordern, "mit Entschlossenheit zu handeln, um der Gefahr einer Ansteckung zu begegnen".

Polizisten versuchen streikende Bergleute an der Weiterfahrt zu einer Versammlung zu hindern (laizquierdadiario.com)

Sowohl die Bergbaukonzerne im SNMPE wie auch der Unternehmerdachverband Confiep fordern vom peruanischen Präsidenten Martín Vizcarra, "das Prinzip der Autorität und der öffentlichen Ordnung in Peru wiederherzustellen".

Die herrschenden internationalen Monopole haben sehr große Sorgen, weil dieser Streik in einer Zeit beginnt, wo die Kämpfe der Arbeiter und Proteste in Peru anwachsen und sich immer besser zusammenschließen. Das ist auch der Hintergrund für die massive Repression gegen den Generalstreik der peruanischen Bergarbeiter.

Bergbau und Bergleute im Zentrum großer Kämpfe

Eine Untersuchung1 erfasste im August 186 Konflikte und Kämpfe in Peru, wovon 123 soziale und ökologische Fragen umfassten, davon betrafen 64 Prozent den Bergbau. Drei davon bezeichnet die Untersuchung als "Krisen":

Erstens die fortgesetzten Kämpfe gegen das gigantische Übertageprojekt Tia María bei Arequipa (geplanter Kupferabbau durch den Konzern Southern), die mit einem unbefristeten Streik der Anwohner des Tambo-Tals einen neuen Höhepunkt erreichten. Zweitens der unbefristete landesweite Streik der Bergarbeiter von Peru (den der Bergbauunternehmerverband als gescheitert darstellen will – Anm. d. Verfasserin). Sowie drittens Proteste in der Region Loreto gegen die kanadische Bergbaufirma Frontera Energy und die Regierung.

Bergleute kämpfen gemeinsam mit Bauern und anderen Betroffenen

Das zeigt die Kraft der kämpferischen Bergleute in Peru, weil sie die soziale und die Umweltfrage immer mehr als eine Einheit behandeln, mit den Bauern und anderen Betroffenen des Raubbaus der Bergbaukonzerne zusammengehen und der Kampf sich zunehmend gegen die Monopole und die Regierung richtet.

Das macht ihn auch international zu einem Beispiel und bestärkt die Entwicklung der internationalen Koordinierung, damit die Bergarbeiter weltweit zu einer überlegenen Macht werden.