Deutschland: Liebe Kolleginnen und Kollegen,

so wie von uns vorhergesagt folgen andere Konzerne der RAG und wollen die Betriebsrenten kürzen. Als erstes der Opel Konzern. Opel Geschäftsführer Michael Lohschelder „kündigte Verhandlungen mit dem Betriebsrat zur Betriebsrente an“ (Eisenacher Allgemeine 9. Juni 2020). Unser Kampf um die Erhaltung des Deputat als besondere bergbauspezifische Form der Betriebsrente wurde und wird von einem Teil der Medien als Kampf um skurrile Hinterlassenschaften des letzten Jahrtausend dargestellt.

Tatsächlich war und ist er zukunftsweisend für die ganze Arbeiterschaft und mit Sicherheit werden sich auch die Opel Kollegen das nicht bieten lassen. Die Demonstration der Nicht-APG-Kumpel und zahlreicher anderer gegen ihre Entlassungen am 30. Mai in Datteln anlässlich der Inbetriebnahme von Datteln IV war ein voller Erfolg und fand viel Beachtung in den Medien. Es setzte auch ein Signal für den Schulterschluss der Arbeiterbewegung mit der Umweltbewegung. Angegriffen wurden RAG, Energiekonzerne und Regierung, die jahrelang versucht haben, die Stilllegung des modernsten Steinkohlebergbaus der Welt mit den höchsten Sicherheitsstandards u.a. mit angeblichem Klimaschutz zu rechtfertigen. Es ging und geht ihnen nicht um die Bergleute, Arbeitsplätze oder Umweltschutz, sondern um Profitmacherei. Blutkohle aus Ländern wie Kolumbien, die jetzt in Datteln verbrannt wird, bringt mehr davon. Der Kampf der Bergleute, ihrer Familien und Freunde geht weiter! Wir haben am 1. Mai und 30.05. bewiesen, dass wir das auch unter strikter Beachtung des Gesundheitsschutzes können. Am Samstag, den 27. Juni um 11.00 Uhr in Gelsenkirchen Hassel, August Schmidt Platz findet die nächste Demonstration gegen die Politik der verbrannten Erde der RAG und für die Zukunft der Jugend statt, zu der ich euch herzlich einlade und bitte den beiliegenden Flyer weiter zu verbreiten. Neben dem Kampf gegen die Entlassungen, ums Deputat, gegen die Flutung, für die Gesundheit usw. ist die Vernichtung von günstigen Bergmanns Wohnungen ein besonderer Schwerpunkt, Z.B. die Vivawest berichtet in ihrem Finanzbericht vom März 2020, dass sie zum 31.12.2019 insgesamt 139 Millionen € an ihre Gesellschafter ausgeschüttet und 79 Millionen andere Gewinnrücklagen gebildet hat (Seite 6/7). Sie plant die „konsequente Ausnutzung von Mieterhöhungspotentialen“ (S.10) um auf Kosten der Mieter ihren „Cashflow“ zu steigern. Alleine 2018 hat die Vivawest 3750 Wohnungen an die LEG (Eigentümer unter anderem Goldmann Sachs) verkauft, im Jahr 2019 erneut 2000 ebenfalls an die LEG. Mit der "Hasseler Mieterinitiative" wird diese Demonstration von einer der aktivsten Initiativen gegen die Machenschaften der Wohnungs Heuschrecken mitgetragen.