Deutschland: WAZ berichtet über die 2. Bergarbeiterkonferenz

WAZ | 22.02.2017 | Seite 13
Interessante Eindrücke aus Indien
Elisabeth Wannenmacher gehörte zu jenen, die die internationale Bergarbeiterkonferenz vorbereitet haben
von Sonja Volkmann
Neukirchen-Vluyn. Mit interessanten Eindrücken ist Elisabeth Wannenmacher von der internationalen Bergarbeiterkonferenz aus Indien zurückgekommen. Sie gehörte wie ihr Mann zu den mehr als 100 internationalen Brigadisten, die neben hunderten heimischen Helfern an der Vorbereitung der Konferenz beteiligt waren. Die Halle musste dekoriert werden, das Catering organisiert, es musste Werbung gemacht und Foren organisiert werden.

An der Konferenz, die sich über einen Zeitraum von vier Tagen erstreckte, haben jeweils 600 bis 700 Menschen teilgenommen, darunter 38 Delegierte aus 16 Ländern sowie auch heimische Bergarbeiter. Rund 6000 Menschen seien zur kulturellen Auftaktveranstaltung gekommen, sagt Elisabeth Wannenmacher.
Die Botschaft der Konferenz? „Alle haben ähnliche Probleme und den gleichen Gegner“, sagt die Neukirchen-Vluynerin. In Indien würden Zechen für den Tagebau geschlossen. Hierzulande gibt es viele Zechen auch nicht mehr. Dafür gebe es noch die Altlasten, sagt Wannenmacher: Giftmüll, oder die aktuellen Diskussionen um das Deputat.
Auch das sei im übrigen ein Thema auf der Konferenz gewesen. Am Ende des Treffens sei ein „internationales Kampfprogramm der Bergarbeiter“ verabschiedet worden. Die deutsche Delegation habe eingebracht, dass die Facetten Arbeitsplätze und Umwelt einen Themenkomplex stellten, und dass man soziale Aspekte wie das Deputat im Blick behalten müsse. Davon seien oft die Witwen der Bergbauarbeiter betroffen, erklärt Wannenmacher. Sie hat sich bei der Konferenz ebenfalls an einem der zehn Foren beteiligt, das sich mit dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ befasste. In Indien spiele das Thema bekanntermaßen eine große Rolle, unterstreicht sie.
Die Konferenz habe zudem die Joint Coordination Group gewählt. Darin sind folgende Länder vertreten: Indien, Deutschland, Kongo, Peru, Kolumbien, Marokko, Kasachstan, Phillipinen und Polen. Ihre Aufgabe sei die Koordination der „weltweiten Kämpfe der Bergarbeiter“, sich zu informieren und die Solidarität zu organisieren.
Gesendet aus der WAZ ZEITUNG DIGITAL.