Solidaritätserklärung an die ukrainischen Bergleute

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben von Eurem, am 4. Mai begonnenen, bedeutenden Arbeiterprotest in der Ukraine erfahren. Es ist der bisher größte Arbeiterprotest des 21. Jahrhunderts in der Ukraine. Wir selbst demonstrieren in unserer Stadt seit 2004 bei Wind und Wetter jeden Montag als Tag des Widerstands gegen die unsoziale Politik der Regierung und für die Forderung zur Stilllegung aller Atomkraftwerke weltweit auf Kosten der Betreiber. Wir sind eine bundesweite vernetzte Bewegung in über 80 Städten Deutschlands, sind überparteilich und finanziell selbstständig. Am offenen Mikrofon wird demokratisch auf antifaschistischer Grundlage diskutiert. Wir sind sehr stolz darauf! Wir fühlen uns Euch besonders verbunden, denn Gelsenkirchen ist eine Bergarbeiterstadt. Die bisherige Stilllegung des deutschen Steinkohlebergbaus und vieler anderer Betriebe hat bereits zu einer realen Arbeitslosigkeit von ca. 30% und starker Verarmung geführt. Mit euren mächtigen Arbeiterprotesten seid ihr ein wichtiges Vorbild für die Bergleute in den Ländern der Welt!

Sehr bedeutend ist, dass die Bergarbeiterbewegung im staatlichen und privaten Bergbauunternehmen gemeinsam und standortübergreifend kämpft. Das ist ein wichtiger Sieg gegen den Versuch, die Bergleute gegeneinander zu spalten und damit zu schwächen. Wir finden es sehr bedeutend, dass Euer Kampf Teil der kämpferischen Bergarbeiterbewegung der Welt ist. Wir werden ihn unter den Arbeitern in Deutschland und besonders unseren Bergleuten bekannt machen. Auch sie unterstützen wir, den Kampf um den Erhalt der letzten zwei Zechen mit noch insgesamt ca. 10.000 Arbeitsplätzen zu führen, für die Zukunft vor allem der Jugend. Wir wünschen Euch und Euren Familien viel Erfolg und Kraft für euren Kampf! Hoch die internationale Solidarität! Herzliche Grüße und Glück AUF, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 627. Montagsdemonstration in Gelsenkirchen
Kumpels der Nachtschichten von 3 Bergwerken des privaten Kriworoger Eisenerzkombinats weigerten sich auszufahren. Unter Tage wurden Arbeiterversammlungen durchgeführt, einige Kumpel führen einen Hungerstreik durch. Ihr habt die berechtigte Forderung erhoben, den Lohn für Schwerarbeiter auf 1.000 Dollar anzuheben. Seit 2013 sank euer Lohn auf durchschnittlich 250 Dollar. Wir haben auch erfahren, dass diesem Streik eine Welle der Protestbewegung und Unruhen der Arbeiter in den staatlichen Bergwerken des Lwow-Wolynsk-Kohlebecken gegen erhebliche Verzögerung der Lohnauszahlung gegeben hat und die Bergarbeiter gegen die Privatisierung der Zechen kämpfen, weil dies zu Zechenschließungen und massiver Verschlechterung der Arbeitsbedingungen führt.