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Länderbericht Tschechische Republik
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Seit 1985 wurde die staatliche Steinkohleförderung in der Tschechischen Republik von damals 26,4 Mio t auf 14,9 Mio t in 2000 reduziert. 72 Prozent der Stromerzeugung in Tschechien basieren auf dem Einsatz von Stein- und Braunkohle. Dieser hohe Prozentsatz wird durch die Inbetriebnahme eines Kernkraftwerkes sinken. 4 Mio. t gehen in den Export vor allem nach Österreich und Deutschland.
Von den 113000 Bergarbeitern 1990 sind heute noch 47000 übrig.
Der Internationale Währungsfond forderte im Jahr 200 von Tschechien unter anderem erheblich strengere Kriterien bei der Bewilligung von Sozialleistungen, Kürzungen bei den Renten und Sozialleistungen, eine Aufwertung der tschechischen Krone, um die EU-Exporte zu begünstigen. In diesem Zuge wurde den Bergarbeitern mit dem EU-Beitritt per Ministererlass der Anspruch auf zusätzliche Sozialleistungen vom Bergwerk bei Stilllegungen von Gruben gestrichen....
Die Bergarbeiter sind gegenüber anderen Industrie-Branchen immer noch die größte Gruppe gefolgt vom Automobilsektor mit 40000 Personen.
Mit einer Demonstration in Prag am 12.11.1992 forderten tausende Bergleute die Sicherung der Arbeitsplätze, höhere Sozialleistungen und besseren Schutz vor Billigimporten aus Polen und der Ukraine. Am 6.4.200 solidarisierten sich 900 Bergleute mit ihren 50 Kollegen, die mehrere Tage unter Tage demonstrierten für den schnellen Verkauf der Kohinor-Mine statt sie zu schließen und vom Staat dafür noch 15 Mio Dollar zu kassieren.
Da die Umstrukturierung des Bergbaus noch nicht abgeschlossen ist und die Gruben künftig eigenständig wirtschaftlich arbeiten sollen, müssen die Bergarbeiter mit weiteren Schließungen und Erhöhung der Mann/Schichtleistung rechnen.