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Schlussresolution des 3. internationalen Bergarbeiterseminars

Ein großer Schritt auf dem Weg zu einer weltweit vereinten Bergarbeiterbewegung

"Mit großer Begeisterung führten 600 bis 700 Bergleute, ihre Familien sowie Freunde der Bergarbeiterbewegung gemeinsam mit internationalen Vertretern aus 14 Ländern vom 28. bis 31. August in Gelsenkirchen das 3. Internationale Bergarbeiterseminar durch. Ziel des Seminars war die Organisierung des internationalen Erfahrungsaustausches von Bergleuten über ihre Lage und Kämpfe und die Beratung von Schlussfolgerungen für die Koordinierung ihres Kampfes über Ländergrenzen hinweg. Trotz zahlreicher staatlicher politischer, finanzieller und sprachlicher Hindernisse gelang an diesem bedeutenden überparteilichen internationalen Ereignis ein beeindruckender Erfahrungsaustausch mit den Delegationen aus Polen, Kasachstan, Tschechien, Türkei, Südafrika, Venezuela, Bolivien, Kolumbien, Peru, Indien, Philippinen, Indonesien, Bangladesch und Deutschland, darunter Repräsentanten wichtiger internationaler Bergarbeiterkämpfe der letzten Jahre.
Die Bergleute, ihre Familien und Freunde aller Länder können ein gewaltiges Wort über die Gestaltung ihrer eigenen Zukunft mitreden, wenn sie das Signal aufgreifen, das vom 3. Internationalen Bergarbeiterseminar ausgeht: Es ist die Vision einer weltweit verbundenen Bergarbeiterbewegung, die für sich und ihre Kinder darum kämpft, dass die Schätze des Bodens, der Erde, des Wassers und der Lüfte denen gehören, die sie durch ihre Arbeit erschließen, damit sie eingesetzt werden können für ein reiches, würdevolles und gesundes Leben aller Menschen - ohne Ausbeutung und Unterdrückung.

Die anwesenden Vertreter bzw. Delegationen der Bergarbeiterbewegung schilderten in bewegenden Worten den harten, entbehrungsreichen Kampf der Bergleute und ihrer Familien um das tägliche Überleben und für eine menschenwürdige Zukunft, ihre Sehnsucht nach brüderlichem Zusammenhalt, nach gegenseitiger Unterstützung und tief empfundener Klassensolidarität über Ländergrenzen und nationalistische Vorurteile hinweg. Das Seminar war sich einig, dass die Bergarbeiterbewegung in der Frauenbewegung ihren zuverlässigsten Verbündeten hat.

Das internationale Bergarbeiterseminar beschloss einmütig:

  1. Das außerordentlich erfolgreiche und fruchtbare Treffen war ein wichtiger Schritt vorwärts zur Koordinierung der internationalen Bergarbeiterbewegung über Ländergrenzen hinweg. Deswegen soll das Seminar in eine internationale Bergarbeiterkonferenz umgewandelt werden, die in regelmäßigen Abständen mit möglichst wechselnden Tagungsorten stattfinden soll.

  2. Die sofortige gegenseitige Information über die Probleme und Kämpfe der Bergarbeiterbewegung der verschiedenen Länder muss zum Standard werden. Austausch überzeugender Argumente für den Kampf um die Denkweise, gegen Spaltung, nationalistische und antikommunistische Vorurteile. Zu diesem Zweck sollen verschiedene Mittel der Kommunikation eingesetzt werden. Eine besondere Rolle soll die gemeinsame Homepage der internationalen Bergarbeiterkonferenz spielen, wo ein laufender Informations- und Erfahrungsaustausch stattfinden, aber auch die vorbereitende Diskussion für die nächste internationale Bergarbeiterkonferenz organisiert werden soll.

  3. Entwickeln wir vielfältige wirksame Formen der Solidarität: Entsendung von Delegationen zu streikenden Belegschaften, Verweigerung von Streikbrecherarbeiten, Organisierung von Solidaritätserklärungen und -aktionen, Demonstrationen vor den Botschaften der betreffenden Länder usw.

  4. Förderung und aktive Unterstützung regionaler Treffen der Bergarbeiter zur Verbreiterung der Basis der internationalen Bergarbeiterkonferenz und zur Zusammenarbeit mit anderen Kräften der Arbeiter-, Volks- und Umweltbewegung.

  5. Organisierung einer international geführten Diskussion für eine Charta als gemeinsame Plattform der internationalen Bergarbeiterkonferenz, in der ihre Ziele, gemeinsamen Forderungen, Prinzipien und Methoden zur Höherentwicklung der internationalen Zusammenarbeit festgelegt werden.

Bergarbeiter aller Länder, gemeinsam gegen die weltweite Ausbeutungsoffensive der internationalen Monopole! Millionen Kumpels werden eine Macht.

Hoch die internationale Solidarität!
Glück auf!"

Verabschiedet wurden vier weitere Resolutionen des Seminars: zur Solidarität mit den gekündigten Streikaktivisten der Zeche Budryk in Polen, zum Protest gegen das Verbot der gestern in Tschechien geplanten Bergarbeiterdemonstration, für die Freilassung bzw. Rehabilitierung inhaftierter Bergarbeiterführer in Rumänien und zur Solidarität mit den streikenden GM-Arbeitern in Venezuela.