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Bericht aus Polen: Der Delegierte der 1. IMC
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 05. November 2015 19:47
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Polen kämpft mit der Krise, die politischen Eliten wollen aber die Auswirkungen vor allem auf die Bergleute abwälzen. Unter dem Deckmantel der Bekämpfung der Krise, hat die Regierung immer neue Ideen zu Umstrukturierung der polnischen Bergbauindustrie entwickelt, immer mit dem Ziel, die Gruben zu schließen und die Gehälter der Bergleute so schnell als möglich, zu kürzen. Natürlich werden wir kämpfen, aber leider nicht alle Gewerkschaften sehen das so. In JSW wurde im Januar und Februar 2015 ein 19-Tägiger-Streik geführt, der das Ziel hatte; die Gehälter der Bergleute zu erhalten (insbesondere die Zulagen) und die sofortige Absetzung des Präsidenten des Unternehmens durchzusetzen, der wie später bekannt wurde, das Unternehmen an den Rand des Bankrotts geführt hat.
Bis 2014 war JSW die einzige Kohlemine in Polen, die im Auftrag der Regierung alle drumherum sich befindenden staatlichen Kohlegruben, aufgekauft hat, um sie vor dem Bankrott zu retten. Ihre eigenen finanziellen Sicherheiten wurden hierfür verwandt. Das Geld floß in „breiten Strömen", zur Freude der aufeinander folgenden Minister, die die Probleme so gelöst bekamen. Die Regierung hat in dem Maße JSW das Geld abgezogen, dass wir jetzt um das eigene Überleben kämpfen,um das Unternehmen vor der Insolvenz zu retten. Die Gewerkschaften wie: „Solidarnosc", KADRA, ZZG von JSW haben am 18. September eine Vereinbarung mit dem Vorstand unterzeichnet, das besagt, dass für drei Jahre die Zahlungen von Kohledeputaten, 14. Monatsgehalt, die Barborkazulage (Sonderleistungen) eingestellt werden, natürlich ohne unsere Zustimmung. Also alles, für das wir zu Beginn dieses Jahres 19 Tage gekämpft und auch erreicht haben, wurde jetzt unter dem Vorwand der Verteidigung der Arbeitsplätze, wieder abgegeben.