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Im Kampf für Umwelt und Klima wurden 200 Umweltschützer getötet

2021 wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Global Witness weltweit 200 Umweltschützer getötet. Die meisten Angriffe – über drei Viertel wurden in Lateinamerika registriert. 33 Klimaschützer wurden allein in Kolumbien getötet, 54 in Mexiko und in Brasilien waren es 26.. Es waren vor allem Aktivisten, die sich gegen Bergbau- und Energieprojekte, Landwirtschaft und Holzfäller einsetzen.

Die meisten Tötungen würden nie aufgeklärt, berichtete die Organisation. «Überall auf der Welt riskieren Indigene, Umweltaktivisten und Naturschützer ihr Leben im Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt», sagte eine Sprecherin von Global Witness, Shruti Suresh. In zehn Jahren wurden 1733 Aktivisten getötet - das entspricht einem Mord alle zwei Tage. Vor allem Indigene werden immer wieder zur Zielscheibe: Sie machen 40 Prozent der Opfer aus, obwohl sie nur 5 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren. «Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit für die Lage von Umweltaktivisten», sagte der philippinische Umweltschützer Jon Bonafacio. «Die Unternehmen, aber auch die Banken, die die Projekte finanzieren, müssen direkt für die Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht werden», forderte er. Rund um die Eisenerzmine Peña Colorada im Westen von Mexiko etwa kämpfen Anwohner seit Jahrzehnten gegen Vertreibung und Umweltzerstörung. Es fehlt an Wasser, weil das Bergwerk alles verbraucht. Der Anwalt, der die indigenen Dorfgemeinschaften vertritt und aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden wollte, sagt: «Wer sich gegen die Mine einsetzt, wird entführt und ermordet.» Im April 2021 wurde demnach beispielsweise José Santos Isaac Chávez getötet. Der Indigene war der einzige Kandidat für den Gemeinderat, der sich offen gegen das Bergwerk der multinationalen Konzerne Arcelor Mittal und Ternium aussprach. Er wurde mit Folterspuren tot in seinem Auto gefunden.