Brasilien: Die Kindersterblichkeit bei Yanomami-Indigenen steigt durch Goldabbau
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- Erstellt: Montag, 18. Oktober 2021 14:06
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Die Yanomami-Indigenen haben einen Anteil von 7 Prozent an der landesweiten Kindersterblichkeit, sie machen nur 0,013 Prozent der brasilianischen Bevölkerung aus. In den Jahren 2019 und 2020 starben nachweislich 24 Yanomami Kinder im Alter zwischen ein und fünf Jahren. Das Sekretariat für indigene Gesundheit (Sesai) geht davon aus, dass die Dunkelziffer weitaus höher ist, da keine flächendeckende Betreuung der indigenen Gemeinden vorliegt. Eine Ursache dafür ist die ständige Anwesenheit von Goldgräbern.
Durch die Abholzungen wird das Ökosystem verändert und Krankheiten werden eingeschleppt. Die Seen und Böden werden mit Quecksilber verunreinigt, das zur Goldgewinnung benutzt wird. Dadurch wird die Nahrungssituation noch schwieriger. Die Studie zeigt, dass mehr als 56 Prozent der Kinder und Frauen unter Krankheitssymptomen durch die dauerhafte Quecksilberaufnahmen leiden. Der Arzt und Forscher Paulo Basta erklärt, dass die Kinder nach dem Abstillen am stärksten gefährdet seien, da sie nicht mehr mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Aber sobald sie nicht mehr gestillt werden, sind sie damit konfrontiert, dass es kein Wasser zum Hände waschen gibt, dass es kaum Trinkwasser gibt, dass es zu wenig Nahrung gibt. Die Indigenen geben vor allem der Politik der aktuellen Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro und der damit verbundenen steigenden Anzahl an Goldgräbern in indigenen Gebieten die Schuld. Bolsonaro verteidigte zuletzt immer wieder deren wirtschaftliche Nutzung. "Die Gesellschaft muss verstehen, dass die Kinder krank sind, weil es keine gesundheitliche Unterstützung für diese Gruppen gibt", erklärt Júnior Hekurari, Präsident des Gesundheitsrates des Yanomami und Ye'kwana Indigenen. Gefordert werden unter anderem die regelmäßige medizinische Versorgung und "loyale Ärzt:innen, die sich mit den Traditionen und Lebensweisen der Indigenen vertraut machen", Zahnärzt;innen, die sich um die Mundhygiene kümmern und Ernährungssspezialist:innen, die sich um die unterernährten Kinder kümmern. Ebenso wird die regelmäßige Kontrolle von Seen und Flüssen gefordert, sauberes Trinkwasser und eine dauerhafte medizinische Versorgung auch in den Gebieten, die von Goldgräbern attackiert werden. In den vergangenen Monaten wurde das medizinische Personal nach Angriffen auf indigene Gemeinden aus Sicherheitsgründen abgezogen. Dies verschärfte die Situation vor Ort nochmals.