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Heftiger Konkurrenzkampf um Lithium und Seltene Erden

Hier der Bericht auf RF-news Im Zusammenhang mit den internationalen Strukturkrisen, der Strukturkrise aufgrund der Digitalisierung und der Strukturkrise zur Umstellung der Antriebstechnik auf E-Mobilität wächst der Bedarf an Lithium, Kupfer, Kobalt und den Seltenen Erden ungeheuer. Lithium, Nickel, Kobalt, Magnesium und Graphit sind unverzichtbar für die Batterie-Produktion. Die Seltenen Erden werden z.B. für Magnete in Windrädern und Elektromotoren gebraucht.

Die internationale Energiekommission schätzt, dass für das „0-Emmissionsziel“ bis 2050 der Verbrauch an Materialien 2040 das Sechsfache von heute beträgt. Nach Studien einer belgischen Universität beträgt der Bedarf der EU-Länder 2050 gegenüber heute das 35-fache an Lithium, das 7- bis 26-fache verschiedener Seltener Erden, das Dreifache an Kobalt und das Doppelte an Nickel. Ernsthafte Versorgungsprobleme Für das Jahr 2030 werden ernsthafte Versorgungsprobleme vorhergesagt. Die bestehenden Minen und die sich im Bau befindenden Projekte könnten nur die Hälfte des Bedarfs an Lithium und Kobalt und 80% an Kupfer decken. Versorgungsprobleme gäbe es auch bei Nickel und seltenen Erden. Die EU ist gezwungen, die Rohstoffe zu importieren. Der Kurs für Nickel hat im März mit 100 000 Dollar pro Tonne seinen Höchststand erreicht. Es gibt jetzt schon Versorgungsengpässe. Die Konzentration bei diesen Rohstoffen ist noch höher als bei den fossilen. Geografisch sind die Hauptvorkommen folgende: Demokratische Republik Kongo: 70% der Weltkobaltproduktion China: 60% an Seltenen Erden und mehr als 60% an Graphit Australien: ungefähr 50% des Lithiums Südafrika: 70 % des Platins. Bei Nickel entfällt die Hälfte der Produktion auf Indonesien, die Philippinen und Russland. 40% des Kupferabbaus findet in Peru und Chile statt. Im Lithium-Dreieck zwischen Bolivien, Argentinien und Chile, wo schon ein Abbau im großen Stil stattfindet und mehr als die Hälfte der weltweiten Reserven liegen, steht der Abbau im Verdacht, das Ökosystem zu zerstören. Es wird extrem viel Süßwasser verbraucht, mit Salzwasser vermischt, und der Grundwasserspiegel sinkt. Das meiste Lithium wird in Australien abgebaut, 55000 Tonnen allein in 2021. Die Weiterverarbeitung in China im "Acid-Roast-Verfahren" ist bei über 1000 Grad mit einem enormen Energiebedarf verbunden. Eine kleine Handvoll Übermonopole kontrolliert Produktion Die Produktion ist nicht nur geografisch auf wenige Länder konzentriert, sie wird von einer kleinen Handvoll Übermonopolen kontrolliert: Fünf Konzerne beherrschen 90% des Lithium-Marktes. Die ökonomische Supermacht China ist die Nummer Eins der Imperialisten auf diesem Gebiet. China spielt eine herausragende Rolle auch bei der Verarbeitung der Metalle, auch in den Förderländern. China beherrscht mehr als 80% der Operationen mit Seltenen Erden, 60% mit Kobalt, fast 60% bei Lithium, 40% bei Kupfer. Im Automobilsektor haben die Chinesen 20 Jahre Vorsprung vor den Konkurrenten, sie kontrollieren 40 bis 60% der Wertschöpfungskette bei Batterien, 90% der Magnetproduktion. Das macht die anderen Imperialisten nicht friedlicher. Die EU, die gerade mal 3% des Weltanteils der Metalle produziert, aber 20% verbraucht, befindet sich in großer Abhängigkeit. Experten fordern deshalb langfristige zuverlässige Verträge zur Absicherung der Versorgung. Die belgischen Experten sind der Ansicht, dass die EU dem Beispiel Chinas folgen und in Minen im Ausland investieren muss. Monopole haben Recycling für sich entdeckt Das ist auch der Hintergrund, auf dem die Monopole jetzt ihr Herz für das Recycling entdeckt haben. Sie interessieren sich nicht für die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen auf ihrer Jagd nach Maximalprofit. Es geht ihnen nur um die Absicherung der Rohstoffgrundlage dafür, die in Frage gestellt ist. Laut einer Uni-Untersuchung könnten aus dem Recycling 40 -75% des EU – Bedarfs gedeckt werden. Die gegenüber Mensch und Natur sehr zerstörerischen Abbaumethoden stoßen auf zunehmenden Widerstand. Die Förderung ist mit extremem Energie- und Wasserverbrauch verbunden. Für Minen- und Straßenbau werden Wälder gerodet. Beim Kupferabbau gehen die ergiebigen Vorkommen zu Ende, die Erschließung von Vorkommen mit minderer Qualität frisst noch mehr Wasser und Energie und produziert noch mehr Müll. Jetzt schon gibt es in einer Reihe von Abbauländern Wassernotstand, der sich im Zusammenwirken mit der Erderwärmung verschärft. El Salvador wurde zum ersten Land der Welt, das die Metallminen wegen der Verschmutzung des Wassers verbieten musste. Weltweit wächst der aktive Widerstand Widerstand gegen den zerstörerischen Kupferabbau gibt es in Peru; im chilenischen Putaendo kämpfen die Menschen gegen eine neue Kupfermine und um Wasser; in Nevada, wo die größten Lithium-Vorkommen der USA liegen, gibt es Widerstand von Umweltkämpfern und Angehörigen indigener Völker. In Europa ist Serbien ein Brennpunkt des Umweltkampfs gegen den zerstörerischen Lithium-Abbau. Rote Fahne News berichtet über diese Kämpfe demnächst in einem eigenen Artikel. Sie alle sind bedeutsam für die internationale Bergarbeiterbewegung. Diese bereitet ihre dritte internationale Konferenz vor, die 2023 in Thüringen in Deutschland stattfinden wird.