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Informationsbrief Nr. 1 der 2. Internationalen Bergarbeiterkoordination

Liebe Freundinnen und Freunde, die 2. Internationale Bergarbeiterkonferenz in Ramagundam/Godavari-Khani fand sehr erfolgreich in einer bedeutenden Bergbauregion Indiens vom 2. bis 5. Februar 2017 statt. Die Region Singareni wird auch als „Manchester Indiens" bezeichnet. Es findet ein erbitterter Widerstand gegen die Umstellung des Untertagebergbau in der Region auf Übertagebergbau statt, bei dem hunderte Dörfer dem Erdboden gleichgemacht, eine gigantische Umweltzerstörung stattfindet und die Produktivität und Ausbeutung sprunghaft gesteigert wird Dem nationalen Vorbereitungskomitee in Indien, das aus 10 Organisationen bestand, führte im Vorfeld erfolgreich landesweit eine Kampagne der Öffentlichkeitsarbeit und Spendensammlung zur Unterstützung der internationalen Bergarbeiterbewegung durch.

Tausende von Bergleute und ihrer Familien aus Indien beteiligten sich an der Konferenz. Es nahmen 38 Delegierte aus 16 Ländern und 4 Kontinenten teil, aus Bangla Desh, Weißrussland, Kolumbien, Deutschland, Indien, Kasachstan, Kongo, Marokko, Peru, Philippinen, Polen, Russland, Tunesien, Türkei, Ukraine und Nepal. Weiteren 8 Delegationen wurden durch Regierungen, Bergbaukonzerne oder durch Visaverweigerung an der Anreise gehindert. In zahlreichen Ländern ist die Konferenz intensiv an der Basis der Bergleute vorbereitet worden – mit Diskussionen über das Kampfprogramm und die Wahl von Delegierten auf landesweiten Versammlungen. Insgesamt waren Bergarbeiter und ihre -organisationen aus 60 Ländern in die Vorbereitung einbezogen Die Konferenz war von in den Kämpfen der Bergleute verankerten, aktiven Bergleuten geprägt. Bestimmend war das Ansinnen und die Entschlossenheit, zu einer wirklichen internationalen Koordinierung der Kämpfe voran zu schreiten. Die Delegierten vereinheitlichten sich auf ein gemeinsames internationales Kampfprogramm und die Wahl einer starken Internationalen Bergarbeiterkoordination mit Mitgliedern aus 4 Kontinenten (Kolumbien, Deutschland, Kongo, Indien, Kasachstan, Marokko, Peru, Philippinen und Polen). Die nächste Konferenz wurde auf das Jahr 2022 festgelegt. Bis zum 31. Januar 2019 können sich Länder als Austragungsort bewerben. Dieser Zeitrahmen soll ermöglichen, 2019/2020 regionale und/oder kontinentale Konferenzen zu organisieren. Die Koordinierung soll besonders über regionale und kontinentale Seite ausgebaut werden. Zu den Ergebnissen könnt ihr euch über die Abschlussresolution und die Länderberichte auf der Homepage www.minersconference.org informieren. Das zunehmende Interesse und das Bedürfnis nach internationaler Koordinierung kam allseitig zum Ausdruck. Der gemeinsame Wille wurde deutlich, bestehende Hindernisse zu überwinden, die uns dabei noch im Wege stehen. Deutlich wurde: Es darf nicht mehr vorkommen, dass es Kämpfe der Bergarbeiter gibt, die keine internationale Solidarität erfahren! Daran müssen wir alle arbeiten und uns auch sofort gegenseitig über die Homepage informieren, Solidaritätsaktionen durchführen, Bergarbeiterdelegationen entsenden, Geld- und Sachspenden sammeln bis hin zu gemeinsamen länderübergreifenden Kämpfen für gemeinsame Forderungen gegen die international tätigen Konzerne! Im Abschlusskommunique der 2. Internationalen Bergarbeiterkonferenz heißt es dazu: „Wir sind in der Lage, große Taten zu vollbringen und wir laden die Bergarbeiter der ganzen Welt dazu ein, sich daran zu beteiligen. Die Bergarbeiter der Welt sind nicht zu besiegen! Vereint sind die Bergarbeiter nicht zu besiegen!"

Was die weitere Umsetzung der Beschlüsse der 2. Internationalen Bergarbeiterkonferenz betrifft:

1. Die Internationale Bergarbeiterkoordinierung wird bis spätestens Juli das Kampfprogramm der Bergarbeiter in englisch, französisch, spanisch, russisch und deutsch herausgeben. Wir versuchen es so frühzeitig wie möglich.

2. Die Internationale Bergarbeiterkoordinierung hat Zeitraum bis zur nächsten Bergarbeiterkonferenz 2022 in vier Phasen eingeteilt:

  • Erste Phase: Auswertungsprozess der 2. Internationalen Bergarbeiterkonferenz und systematische Bekanntmachung der Ergebnisse der 2. IMC an der Basis der Bergleute ca. 1 bis 1,5 Jahre Dazu gehört die Mitgliederwerbung für die IMC, in Verbindung mit praktischen Schritten in der länderübergreifenden Koordinierung von Kämpfen, Forderungen und Erfahrungen.
  • Zweite Phase: Stärkung der internationalen Koordinierungsgruppe und Aufbau der regionalen Koordinierung (das ganze Jahr 2018) in Verbindung mit praktischen Schritten der Koordinierung der Kämpfe und der Kooperation zu länderübergreifende Aktivitäten und Projekten
  • Dritte Phase: Vorbereitung und Durchführung regionaler bzw. kontinentaler Konferenzen (Ende 2018 bis spätestens Ende 2019)
  • Vierte Phase: Vorbereitung und Durchführung der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz 2022 in Verbindung mit der Höherentwicklung der weltweiten und regionalen Koordinierung und Kooperation der Kämpfe

3. Die 2. Internationale Bergarbeiterkoordinierung erstellt internationale Aufrufe für die Internationalen Kampftage 8. März, 1. Mai und Umweltkampftag, die in der Arbeit unter den Bergleuten und ihre Familien eingesetzt werden können.

Jeder ist aufgerufen, die Ergebnisse der Konferenz bekannt zu machen und Werbung unter weiteren Bergarbeiterorganisationen und -gewerkschaften für die Mitgliedschaft zu machen. Beteiligt euch an der Finanzierung der Internationalen Bergarbeiterkoordination z.B. durch Spendenkampagnen. Arbeitet mit und nutzt unsere Homepage mit Beiträgen und Informationen: www.minersconference.org ! Werdet Mitglied in der Internationalen Bergarbeiterkoordination und macht Werbung für die Mitgliedschaft! Dazu könnt ihr einfach eine formlose schriftliche Erklärung an uns schicken, in dem ihr die Gründungs- und Abschlussresolution der 1. Internationalen Bergarbeiterkonferenz anerkennt. Meldet eure Kämpfe und Aktionen der Bergleute bei der Bergarbeiterkoordination und organisiert die praktische Solidarität mit den Kämpfen. Kein bedeutender Kampf der Bergleute darf ohne unsere Solidarität mehr geführt werden! Für Fragen, Anregungen und Kritiken stehen wir gern zur Verfügung. Glückauf! Andreas Tadysiak Hauptkoordinator der Internationalen Bergarbeiterkoordination