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Willkommen bei der internationalen Bergarbeiterkoordination (IMC)

Bericht vom zweiten Tag der 3. internationalen Bergarbeiterkonferenz

Der zweite Tag der 3. IMC startete mit dem Forum „Höherentwicklung der Koordination und Kooperation der weltweiten Bergarbeiterbewegung“. Das Forum war mit über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr gut besucht. Über die Notwendigkeit der Herstellung der internationalen Bergarbeitereinheit herrschte große Einheit. Es gab eine fruchtbare Diskussion, in der die Delegiertinnen und Delegierten zahlreiche Vorschläge einbrachten.

Ein Ergebnis war untere anderem, dass die Zusammenarbeit nicht nur auf dem Papier stehen darf, sondern vor allem in der Praxis stattfinden muss. Man war sich einig, dass zur Höherentwicklung der Zusammenarbeit Kontinentaltreffen organisiert werden sollen. Dazu fanden heute Vormittag die ersten Treffen statt. Eine internationale Delegierte schlug vor, sich regional mit der Umwelt- und Frauenbewegung zusammenzuschließen. Monika Gärtner Engel brachte den Vorschlag zum Aufbau einer internationalen Plattform der Bergarbeiter zum Aufbau einer internationalistischen Einheitsfront gegen Faschismus und Krieg ein.

 

Erfolgreiche Generalversammlung

Am Nachmittag traf sich die beschlußfassende Generalversammlung der Delegierten. Auch hier stand zunächst die Diskussion im Mittelpunkt, worin die Höherentwicklung der Kooperation und Koordination besteht und welche Hemmnisse dabei überwunden werden müssen. Um gemeinsam kämpfen zu können, muss man gemeinsame Ziele haben. Zur Koordinierung gehört die sofortige gegenseitige Kommunikation und Information. Stefan Engel, der erste Hauptkoordinator der Bergarbeiterkoordinierung betonte, dass die Kooperation und Koordinierung nicht in erster Linie eine technische Frage, sondern der Denkweise ist. Der Bergbau ist heute international organisiert und die Bergarbeiter haben es mit internationalen Konzernen zu tun. Das erfordert ein internationalistisches Klassenbewusstsein. Das muss sich durchsetzen gegen eine Denkweise, „ich habe im Augenblick Probleme im eigenen Land“. Die Mitgliedsorganisatoren müssen auch mehr Verantwortung übernehmen und mehr Kräfte für die Zusammenarbeit zur Verfügung stellen. Das kann die Internationale Koordinierungsgruppe alleine gar nicht leisten! Die Koordinierung ist eine komplizierte Sache. Im handwerklichen Bergbau mit Kleinst- und Kleinbetrieben, die mehr als 80 Prozent des Bergbaus einnehmen, müssen erst Mal Organisationsformen aufgebaut werden und es müssen mehr Organisationen für die Mitgliedschaft in der IMC gewonnen werden. Ein Delegierter aus Georgien berichtetet von einem großen Streik, „aber wir kannten die internationale Bergarbeiterkoordination nicht, das hätte uns sicher sehr geholfen.“

Die Generalversammlung stimmte einer von dem Forum „Arbeitsplätze und Umweltschutz“ vorgeschlagenen Resolution zu. Sie konkretisierte und erweiterte die bereits im Kampfprogramm festgelegte Einheit vom sozialem und Umweltkampf. Das war notwendig angesichts der begonnenen globalen Umweltkatastrophe. Einstimmig wurde auch die Beteiligung an der von der Umweltgewerkschaft vorgeschlagenen Initiative für eine umweltpolitische Strategiekonferenz im Frühjahr 2024 zugestimmt.

Nach dem Finanz- und Revisionsbericht wurde die bisherige Internationale Koordinierungsgruppe entlastet. Für die Wahl der neuen ICG stellten sich die bisherigen neun Mitglieder wieder zur Wahl. Sie kommen aus Kasachstan, Ukraine, Deutschland, Peru, Kolumbien, Marokko, Kongo. Indien und den Philippinen. Neu war die Wahl von Stellvertreterinnen und Stellvertretern für die einzelnen Mitglieder der ICG.

Am Abend feierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgelassen ein begeisterndes „Verbrüderungsfest“. Moderiert wurde der Abend von Anna Vöhringer vom Jugendverband REBELL und von Stefan Engel. Stefan betonte, dass die „Verbrüderung“ ein gleichrangiger Bestandteil der Konferenz ist und der Herstellung eines Vertrauensverhältnisses dient. Das ist für die Koordination unerlässlich. Denn für eine erfolgreiche Koordination muss noch viel gelernt werden. Lieder der Automobil- und Stahlarbeiter, der Frauen, der Rotfüchse, des Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, verschiedener Delegierten und weitere Sängerinnen und Sänger und Musikgruppen rissen die Besucher zum Tanzen von den Bänken und unterzogen den Tanzboden des Zeltes einem großen Belastungstest. Nicht zu vergessen, die Feuershow dreier Teilnehmer mit brennenden Fackeln. Insgesamt ein ausgelassener und begeisternder Abend, der mit Tanzmusik bis tief in die Nacht zu Ende ging.


Gerd Pfisterer
Pressesprecher der ICG