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Willkommen bei der internationalen Bergarbeiterkoordination (IMC)

Lebhafte Diskussionen auf den Foren der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz

Am Nachmittag des ersten Konferenztages der 3. IMC tauschten Teilnehmerinnen und Teilnehmer in acht verschiedenen Foren ihre Erfahrungen aus und diskutierten, welche Konsequenzen daraus für die internationale Bergarbeiterkoordination zu ziehen sind.

Pavel aus Kasachstan hatte das Forum „Bergarbeiterlöhne, Renten und der Kampf für höhere Löhne und Renten" vorbereitet. Die Teilnehmer waren sich einig über die Notwendigkeit einer weltweiten Bewegung für wesentlich höhere Löhne entsprechend den Bedingungen in jedem Land. Unterschiede gab es bei der Diskussion über die Kampf- und Verhandlungsmethoden. Für die Auseinandersetzung unter den Kolleginnen und Kollegen gab Pavel die Ausrichtung: „Skepsis ist Rost für die Seele!“

Das Forum "Kampf um Gesundheitsschutz, für soziale Absicherung der Bergleute" war von der peruanischen Delegation vorbereitet worden. Der Erkenntnisfortschritt im Forum war der Zusammenhang der Gesundheit der Bergleute und ihrer Familien, Arbeitsschutz und soziale Absicherung mit der Zerstörung der Umwelt. Beides gehört im Kapitalismus untrennbar zusammen: der Kampf um den Gesundheitsschutz der Bergleute und ihrer Familien, die soziale Absicherung der Bergleute und der Kampf gegen die Zerstörung der Umwelt. Es wurden konkrete Forderungen diskutiert und aufgestellt. Man war sich einig: die Zeit ist reif, für eine von der Profitwirtschaft befreiten Gesellschaft zu kämpfen.

Kumpel für AUF aus Gelsenkirchen war für das Forum "Der Kampf gegen die Politik der verbrannten Erde der RAG" verantwortlich. Sachkundig wurde die Politik der verbrannten Erde durch die RAG vorgestellt: Vergiftung des Grundwassers durch Flutung der Zechen, Einleitung giftigen Grubenwassers in die Flüsse, Ausdünstung von Giften aus Halden, Verkauf billiger Zechenwohnungen, Nichtanerkennung von Berufskrankheiten. Kurzum: die Politik der verbrannten Erde betrifft das ganze Leben der Massen. Die Politik der verbrannten Erde ist eine neue Qualität, die auch die Umweltzerstörung und Kriegsgefahr durch den Kampf um Rohstoffe umfasst. Entschieden wurde die Politik der AfD „Deutschland zuerst“ und ihren Sozialchauvinismus kritisiert. Wir Bergleute müssen die Diktatur der Monopole ins Visier nehmen mit der Perspektive einer Gesellschaft ohne Ausbeutung von Mensch und Natur.

Das Forum "Lebensverhältnisse, Frauen und Familien" war von einer kämpferischen und zukunftsweisenden Stimmung geprägt. Frauen berichteten über die menschenunwürdige Lage der Bergarbeiterinnen in verschiedenen Ländern. Ein Film aus Bolivien zeigte eine der abscheulichsten Formen der kapitalistischen Ausbeutung: die Kinderarbeit im Bergbau. Es wurde die Gefahr einer globalen Umweltkatastrophe und eines atomaren Dritten Weltkriegs ins Bewusstsein gerückt und die Frauen herausgefordert, aktiv zu werden gegen die Infragestellung der Existenz der Menschheit. Es wurden Forderungen aufgestellt zur Versorgung und Bildung der Kinder, Gesundheitsschutz für Bergarbeiterinnen und Schutz schwangerer Frauen.

Sehr gut besucht war das Forum "Bergarbeiter und Sozialismus". Ein Ausdruck der wachsenden Suche nach einer grundlegenden gesellschaftlichen Alternative. Es wurde gemeinsam vorbereitet von Teilnehmern aus Georgien, der Parteivorsitzenden der MLPD, Gabi Fechtner, einem Vertreter des Karl-Marx-Instituts in Polen und einem ehemaligen Bergmann der Wismut. Auch wenn es unter den Teilnehmern verschiedene Meinungen über den Sozialismus gab, auch darüber, wann er verraten wurde, bestand große Einheit, dass der Sozialismus die richtige Antwort auf die existenzielle Bedrohung der Menschheit durch den Kapitalismus ist, und das heute zu einem Wettlauf mit der Zeit geworden ist! Dem Sozialismus zu neuem Ansehen zu verhelfen ist heute eine Aufgabe und eine Kampfansage an den Antikommunismus.

Das Forum „Bergarbeiter gegen Krieg und Faschismus“ kam zum Schluss, dass der Hintergrund für die Rechtsentwicklung, Faschismus und Kriegspolitik eine Folge der Krise des Kapitalismus und der Weltwirtschafts- und Weltfinanzkrise seit 2008 ist. Es braucht Plattformen für eine Diskussion über Fragen des Imperialismus, über den Sozialismus als gesellschaftliche Alternative, kurzum eine Bildungsarbeit in enger Verbindung mit gemeinsam koordinierten Kämpfen.

Der zweite Tag der Konferenz begann heute mit dem Forum „Höherentwicklung der Koordinierung und Kooperation der Bergleute weltweit“ mit gut 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Große Einigkeit bestand darin, dass die internationale Arbeitereinheit heute notwendiger ist als je und zwar nicht nur für uns Bergarbeiter. Das bekräftigten Beiträge von Vertretern der internationalen Automobilarbeiterkoordination und Stahlarbeiter. Am Schluss machte Andreas Tadysiak eine erste Zusammenfassung der Vorschläge, die sicher heute Nachmittag auf der Generalversammlung der Delegierten weiter diskutiert werden.

Berichte über die Foren „Für die Einheit des Kampfs für Umwelt und Arbeitsplätze“ und “Situation, Bedingungen und Ausbeutung von minderjährigen Jugendlichen“ folgen.


Gerd Pfisterer

Pressesprecher der ICG