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Willkommen bei der internationalen Bergarbeiterkoordination (IMC)

RAG (Ruhrkohle AG) sieht in Grubenwasser keine Gefahr für Mensch und Umwelt

151213infografik"Eine Gefährdung des Trinkwassers durch Eintrag von PCB ist nicht erkennbar." so die RAG auf Anfrage. Angeblich gäbe es keinen signifikanten Austrag an PCB (Polychlorierte Biphenyle). Diese gelten als stark krebserregend. Jeder Bergmann weiß, dass diese bis in die 80er Jahre verwendet wurden, etwa als Hydraulikflüssigkeit im Bergbau. Mit dem Anstieg des Grubenwassers in den nächsten Jahren nach Schluss des Steinkohlebergbaus, wird das Abpumpen des Grubenwassers zugunsten von Brunnenhaltung weitgehend eingestellt. Damit steigt die Gefahr, dass PCB-haltiges Wasser in den Kreislauf des Trinkwassers gerät. Die RAG fährt wie bei dem eingelagerten Giftmüll auf der Schiene „alles nicht so schlimm, haben wir im Griff".

In einem Schreiben an die Presse, versichert die RAG, dass die eigenen Messungen zeigten aktuell keine Veränderungen. An behördlich festgelegten Orten würden die Proben entnommen, doch werde PCB "nur in geringen Mengen oder sogar unterhalb der Nachweisgrenze" nachgewiesen. Und weiter in der Stellungnahme der RAG: "Auch wenn das Grubenwasser in Pumpprozessen von Unter- nach Übertage und dann bei der Einleitung in das Oberflächengewässer in Bewegung ist, handelt es sich nicht um ein Fließgewässer. Fließgewässer sind per Definition Bäche und Flüsse. Und für die gibt es Grenzwerte und Umweltqualitätsnormen." Es stellt sich die Frage, ab wann ist es eine geringe Menge und wer legt überhaupt die Grenzen für die Giftstoffe im Grubenwasser fest? Jedes Nanogramm PCB oder noch kleinere Mengen im Wasser sind gefährlich, v.a. wenn dann das Wasser abgeleitet ist, sie verschwinden nicht ins Nichts, wie uns der RAG-Konzern weiß machen will. Das Grubenwasser wird in erstens in Fließgewässer abgeleitet mit dem PCB und anderen giftigen Stoffen. Zweitens bei der Flutung der Bergwerke nach dem Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau wird das Grubenwasser mit dem Grundwasserkreislauf in Berührung kommen. Jeder, der den Bergbau im Ruhrgebiet kennt und das sollte man doch von der RAG meinen, weiß, dass durch den Bergbau Risse und Hohlräume entstanden sind. Dass das Wasser auch nach oben steigt. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) behauptet schon mal vorab, dass "keine Überschreitung der Umweltqualitätsnorm" statt fände. Obwohl es derzeit erst ein Gutachten zur Untersuchung der Belastung ehemaliger Zechen mit giftigen Stoffen vorbereitet. Wie kommt es zu der Behauptung, wenn das Gutachten noch gar nicht fertiggestellt ist. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn die RAG ihre offene Zusammenarbeit mit den Behörden signalisiert. Die Befürchtung, das Gift könne langfristig in den Trinkwasserkreislauf geraten, sei nicht realistisch, heißt es in der Im August dieses Jahres hat das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet, neue Messungen des Landesamts hätten belegt, dass Grubenwasser, welches die RAG in Flüsse eingeleitet hatte, teilweise dreifach höhere Werte aufgewiesen habe, als die Umweltqualitätsnorm gestattet. Interessant ist auch, dass die RAG sogar erklärt, dass ihr gar nicht bekannt sei, wie viel PCB-haltige Flüssigkeit in den 70er und 80er Jahren durch Lecks, Defekte etc. unter Tage geblieben ist. Das schiebt sie nun auf die Kumpel, die geschlampt hätten mit den Worten: "Eine absichtliche Entsorgung der Flüssigkeiten unter Tage fand nicht statt." Schon damals haben Kumpel sich über den Umgang mit diesem krebserregenden Stoff und die Einlagerung von Giftstoffen durch die RAG empört. Ihnen wurde von der RAG ein Maulkorb verpasst. Die RAG muss für alle Schäden, die sie durch den Bergbau verursacht hat aufkommen. Es ist nicht einzusehen, dass sich die RAG und ihre Helfershelfer nach dem Ende des Steinkohlebergbaus aus der Verantwortung stehlen und ihre Schäden, die sie an unseren Lebensgrundlagen verursacht hat, auf die Allgemeinheit abwälzt. Wir, unsere Kinder und Kindeskinder brauchen eine lebenswerte Zukunft. Deshalb entschieden gegen die Schließung der letzten beiden Bergwerke im Ruhrgebiet. Die Wasserhaltung muss aufrecht und die Kohle muss als Rohstoff für nachfolgende Generationen erhalten werden.