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Sibirien: An die Familien der 17 getöteten Bergleute

Liebe Freunde, liebe Angehörige

wir haben von dem schrecklichen Unglück bei der Goldgrube in der Nähe des Dorfes Schtetinkino im Kreis Krasnojarsk in Sibirien erfahren, bei dem 17 Bergleute ihr Leben verloren und viele Bergarbeiter verletzt wurden.
Ihr habt unser vollstes Mitgefühl von ganzem Herzen.
Wir sind empört darüber, dass offensichtlich dieses schwere Unglück kein Zufall ist. Dieses Unglück hätte vermieden werden können,

wenn bei der Planung der Unterkünfte der Arbeiter an die Menschen und die Umwelt gedacht worden wäre und nicht allein an den Profit. Es ist schon ein Verbrechen, die Holzbaracken für die Arbeiter ausgerechnet im Flussbett aufzustellen, das auch sonst von Überschwemmungen heimgesucht wird. Es wiegt um so schwerer, weil ihr bereits vor solch einem Unglück gewarnt habt. Eure Warnungen wurden nicht ernst genommen und nichts wurde verändert. Stattdessen wurden völlig unzureichende Maßnahmen getroffen. Die Bergwerksunternehmer kümmern sich nur um ihren Profit und das auf Kosten der Kumpel.

In unserem Internationalen Kampfprogramm, das auf der 2. Internationalen Bergarbeiterkonferenz 2017 in Ramagundam/Indien verabschiedet wurde, heißt es: „Die höchste Arbeitssicherheit für die physische und psychische Gesundheit der Bergarbeiter muss von den Unternehmen gewährleistet werden. Weltweite Sicherheitsstandards für den Schutz der Gesundheit auf höchstem Niveau für alle Bergbaubeschäftigten. Für eine würdige Behandlung kranker Bergarbeiter und ihrer Familien und derjenigen, die während der Ausübung ihrer Arbeit verunglücken. Wir fordern, dass Regierungen und Konzerne kranke und behinderte Beschäftigte nicht unter Druck setzen weiterzuarbeiten, sondern deren vollen Lohn weiter zahlen.“
Wir haben die Konsequenz gezogen, dass der Kampf für die Verbesserung unserer Arbeits- und Lebensbedingungen einen internationalen Zusammenschluss aller Bergleute und unserer Familien erfordert.
Deshalb haben wir uns in der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung zusammengeschlossen. Wir fördern den gemeinsamen internationalen Kampf der Bergleute seit einigen Jahren. Dazu führen wir im Frühjahr 2020 die erste Europakonferenz mit Beteiligung der ehemaligen sowjetischen Staaten durch.
Wir würden uns über eine Teilnahme von euch sehr freuen.

Andreas Tadysiak
Hauptkoordinator der internationalen Bergarbeiterkoordinierung