Ukraine: Bericht über die Lage der Bergarbeiter in der im Jahr 2017
- Details
- Hauptkategorie: Kämpfe
- Erstellt: Dienstag, 06. Februar 2018 15:11
- Zugriffe: 4987
Im Jahr 2017 zeigten Bergleute in der Ukraine eine große Aktivität in Form von Kundgebungen. Bekannt sind die Streiks der Kumpel des Eisenerzschachts im Krivoroger Revier, die im Mai stattfanden und von hunderten aktiven Teilnehmern durchgeführt wurden. Im Sommer dauerten die Kundgebungen der Bergleute an. Zum Beispiel streikten die Arbeiter der Konzerns "Lisitschanskugol" im von der Ukraine kontrollierten Teil des Donbass, weil ihnen für drei Monate der Lohn nicht ausbezahlt wurde.
Ihre Forderungen wurden im Herbst erfüllt. Außerdem gingen im Oktober in Wolyn (im Westen der Ukraine) die Arbeiter des Kohleschachts Nr. 9 und des Schachts Bushanskaja des Konzerns "Wolynugol" nicht zur Arbeit und riefen einen Streik aus, da man ihnen den Lohn für zwei Monate vorenthielt, was sich auf 4,5 Mio Griwa (ca. 170 Tausend Dollar) belief. Der Streik wurde im November wiederholt und letztlich wurden ihre Forderungen erfüllt. An den Aktionen nahmen insgesamt 1600 Menschen teil. Diese Region war, was Bergarbeiterproteste betrifft, in den letzten Jahren genauso aktiv wie Donbass. Im Konzern "Mirnogradugol" im von der Ukraine kontrollierten Teil des Donbass fand ebenfalls im Oktober ein Untertagestreik statt. Die Bergleute forderten auch hier die Begleichung ausstehender Löhne. Den Forderungen wurde stattgegeben. Und schon im Januar diesen Jahres riefen die Arbeiter des Konzerns "Selidowugol" den Streik aus, denen ebenso mehrere Monatslöhne vorenthalten wurden. Insgesamt ist das Leben der Bergarbeiter weiterhin schwierig wegen der niedrigen Löhne und der überalterten Betriebsanlagen. Das Durchschnittseinkommen eines einfachen Kohlearbeiters betrug im Jahr 2017 8800 Griwa (ca. 340 Dollar). Das ist höher als der Durchschnittslohn in allen Industriezweigen (7000 Griwa oder ca 260 Dollar), aber er deckt nicht die Ausgaben für die gesundheitlichen Schäden durch die schwere Arbeit und die unverzichtbare Erholung und Wiederherstellung der Gesundheit. Und zudem wird die Lohnauszahlung oft hinausgezögert. Besonders schwer ist die Lage der Bergleute in dem Teil des Donbass, der von den prorussischen Separatisten kontrolliert wird. Hier wurden in den Schächten die Sicherheitsmaßnahmen zur Gefahrabwendung für die Arbeitenden fast ganz eingestellt und der Monatslohn eines einfachen Bergmannes beträgt ungefähr 2000 Griwa oder 74 Dollar. Die Proteste der Kumpel werden von der örtlichen Marionettenjunta hart unterdrückt und die Teilnehmer an Kundgebungen werden Entlassungen, Drohungen und anderen Unterdrückungsmaßnahmen unterworfen.
A KSRD Ukraine