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Infobrief 3 der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung zur Kontinentalkoordinierung

Seit der 3. IMC haben sich rasante Veränderungen in der Welt ergeben. Wir haben es mit einer Veränderung und unterschiedlichen Entwicklung der seit 2018 begonnenen internationalen Weltwirtschafts- und Finanzkrise und der deutlichen Zunahme der Konkurrenz bei der Jagd nach Rohstoffen, nach Weltmarktanteilen und Machteinflüssen zu tun. Auf der Grundlage, dass in vielen Ländern der Welt faschistische Regierungsvertreter das Zepter übernommen haben, verschärfen sich imperialistische Kriege und die Kriegsbrandherde, wie zum Beispiel in der Ukraine, in Gaza, Kongo und viele andere.

Verschärfte Angriffe auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter und Bevölkerung sind die Folge. Bergarbeiter und ihre Familien sind im besonderen davon betroffen wie zum Beispiel mit der Zunahme von Bergwerksschließungen oder Rekrutierung in den Krieg, wie in der Ukraine; Bergwerksunglücke in vielen Ländern der Welt und vermehrte Repressionen gegen kämpfende Bergarbeiter, wie u.a. in Georgien, wo Bergleute monatelang im Gefängnis sitzen oder auch Deutschland in Deutschland, wo es wie bei DHL in Leipzig wegen der Teilnahme an einer „Demo für Gaza-Solidarität“ es fristlose Kündigungen gab.

Mit der Abschlusserklärung der 3. internationalen Bergarbeiterkonferenz verpflichteten sich die Teilnehmer, zukünftig mehr Verantwortung füreinander zu übernehmen und die internationale Solidarität und Zusammenarbeit auszubauen. Um diesen Zusammenschluss zu schaffen, müssen wir uns auf Bündnispartner wie die ICOR, die Weltfrauenbewegung, die Internationale Automobilarbeiterkoordinierung, Solidarität International und Sozial – und Umweltbewegungen in den Ländern stützen und die Zusammenarbeit vertiefen. Nutzen wir alle Kontakte und entwickeln wir einen gegenseitigen Lernprozess.
Gegen die Vorstellung „unser Land zuerst‘, wie das vor allem von Reaktionären und Faschisten vertreten wird, stärken wir unsere Einheit und den Zusammenschluss.
Kein Kampf darf mehr alleine stehen!

Die Kontinentaltreffen auf der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz waren erste wichtige Schritte in diese Richtung und es wurden Verantwortliche gewählt, die die Aufgabe übernahmen, Verantwortung für den Aufbau von Kontinentalkoordinierungen zu übernehmen. Erste Verbindungen entstanden und es gab Überlegungen für den Aufbau einer Kommunikation innerhalb der Kontinente. Diese ist durch Sprachbarrieren erschwert.
Mit dem Infobrief 2 des ICG Hauptkoordinators vom 21.9.2024 wurde die grundsätzliche Aufgabe der Kontinentalkonferenzen weiter ausgerichtet.

Zum Stand unserer Kontinentalkoordinierungen: aus der Auswertung des letzten ZOOM Meetings Anfang August 2025 der Vorbereitungsgruppe für Europa wird deutlich, dass die Koordinierung auf den Kontinenten noch sehr am Anfang steht. Die europäische Vorbereitungsgruppe hat ein ZOOM Meeting mit Teilnehmern aus der Türkei, aus Georgien und aus Deutschland organisiert und ein erstes Konzept beschlossen. An dem 2. und 3. Treffen nahmen nur Vertreter aus Georgien und Deutschland teil. Zum Teil gab es leider technische Probleme zum anderen gingen die Einladungen zum Treffen recht spät an die Teilnehmer. Es wurden zwei Koordinatoren in der Vorbereitungsgruppe gewählt, die sich aber noch sehr schwer tun, eigenständig Initiative zu ergreifen, mit Informationen an die Internationale Koordination und es gibt nach wie vor noch sehr wenig Kontakte in andere Länder. Die Einleitungsbeiträge werden zur Zeit noch durch den Hauptkoordinator der Internationalen Koordinierungsgruppe gehalten und er leitet auch weitgehend die Diskussion. Das wird er den anderen Vorbereitungsgruppen der Kontinentalkoordinierungen für ihre Treffen auch anbieten und die gewählten Koordinatoren am Anfang unterstützen. Dass für 2026 eine Europakonferenz geplant werden kann, hängt auch damit zusammen, dass der Hauptkoordinator inzwischen zweimal in Georgien war und dort selbst mit den Bergarbeitern vor Ort gesprochen hat.

In einem aktuellen Brief an einen der Afrikakoordinatoren zu seiner Beurteilung des Standes der Kontinentalkoordinierung Afrika schreibt Andreas: „ … Ihr habt auf der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz ein erfolgreiches Kontinentaltreffen Afrika durchgeführt und erste Kontakt geknüpft. Eugene berichtete mir, dass er mit Margret in Uganda und einem Kollegen in Südafrika in Kontakt stehe. Als die Bergarbeiter in Stilfontein, Südafrika, getötet wurden, haben wir ersten Kontakt zu der Organisation MACUA aufgenommen, die die Bergleute rechtlich vertritt und Öffentlichkeit über die dort herrschende Situation hergestellt hat.
Das hauptsächliche Problem beim Aufbau der Kontinentalkoordinierungen ist meinem Eindruck nach, dass die Gewerkschaften und Organisationen der Bergarbeiter sehr stark auf die Situation in ihren eigenen Ländern ausgerichtet sind, ohne den internationalen Zusammenhang zu sehen. Die zunehmende Rechtsentwicklung, die Errichtung faschistischer Regierungen und die damit verbundenen Angriffe auf die Rechte der Arbeiter, macht das Leben schwer und stellt neue Anforderungen im Kampf. Dass gerade der Zusammenschluss, die Kooperation und Koordination der Kämpfe auf den Kontinenten und der ganzen Welt die gemeinsame Aufgabe ist, geht da im täglichen Kampf noch oft unter.“

Zum Stand des Aufbaus der Kontinentalkoordinierungen Amerika und Asien liegen uns keine Berichte vor und wir erhalten nach wie vor kaum Informationen zum Kampf und Leben der Bergarbeiter der Welt. Es ist für uns ein Problem, sich nur auf Medienberichte zu stützen, ohne Kontakt zu den betroffenen Bergleuten und ihren Familien. Das verzehrt das Bild der aktuellen Situation der Bergleute und ihren Familien. Die Bergarbeiter und ihre Familien müssen selbst zu Wort kommen und unsere Homepage www.minersconference.org muss internationaler und lebendiger werden.

Es wäre hilfreich, wenn die gewählten Koordinatoren der Vorbereitungsgruppen Analysen ihres Kontinents untersuchen und machen. Wie ist der aktuelle Stand, was muss geklärt werden, wo wird Unterstützung gebraucht und von wem, was muss überwunden werden usw.? Welche entscheidenden Konzerne und welche Kräfte in der Bergarbeiterbewegung gibt es, wer arbeitet bisher in der Bergarbeiterkoordinierung mit usw.? Dazu alle Kräfte einbeziehen; sinnvoll ist mit den an der Koordinierung beteiligten Länder und Kräften zu beginnen. Probleme und Hindernisse offen ansprechen und sich beraten. Der Aufbau der Kontinentalkoordinierungen ist eine große Aufgabe und wir lernen auf unserem Weg dorthin und von unseren Erfahrungen von einander.

Auf der 4. Internationalen Bergarbeiterkonferenz in 2028/29, wollen wir mit der Kontinentalkoordinierung ein gutes Stück vorangekommen sein und aus den Kontinentalkonferenzen und dem Aufbau der Koordinierungen Schlussfolgerungen ziehen.

Vorwärts mit der länderübergreifenden Solidarität und Kooperation der Bergleute!