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Deutschland Protest gegen Schließung der Zeche Auguste Victoria

Die geplante Schließung der Zeche Auguste Viktoria in Marl geht uns alle an! - Dagegen wollen wir unsere Stimmen erheben und lautstark protestieren.

Wir die Bergarbeiterfrauen in der Bergarbeiterfrauen-AG im Frauenverband Courage und Frauen aus dem Stadtteil Hüls haben vor einigen Wochen uns entschlossen, am 21.08. 2015 einen Marsch mit Kind und Kegel, Mann und Maus durch Hüls zu Schacht 3/7 zu machen.Wir wollen uns einmischen:

  • gegen die Schließungspläne der RAG,
  • gegen die Verschlechterung der Lebensqualität und die Gefährdung unserer Lebensgrundlagen durch Giftmülleinlagerung und Fracking,
  • gegen die Rückfahrung der Wasserhaltung und damit der Gefährdung unseres Trinkwasser

Wir sind der Meinung, dass Kohle zu schade zum Verbrennen ist. Kohle ist ein wichtiger Rohstoff für die industrielle Produktion (Karbonfaser, Aktivkohlefilter, Grundstoff in der chemischen Industrie usw.), der für nachfolgende Generationen erhalten bleiben muss. Außerdem denken wir über das Ruhrgebiet und Deutschland hinaus. Hier wird der zur Zeit weltweit mit Mensch und Natur verträglichste Bergbau dicht gemacht. Während die Bergbauunternehmen weltweit Tagebaue und Fracking vorantreiben, die die Lebensgrundlagen der Menschheit in großem Maße in Frage stellen. Daher sind wir gegen Fracking und den weltweiten Ausbau des Tagebaus auf Kosten von Ackerflächen und der Lebensgrundlagen vieler Menschen. Wir gehen vor die Zeche, um den Bergleuten zu zeigen, dass wir die Schließung nicht hinnehmen wollen. Wir zeigen ihnen, dass sie Verbündete haben und sie nicht alleine stehen, wenn sie sich für einen neuen Massenkampf entschließen. Wir möchten Ihnen vorschlagen, sich an diesem Marsch zahlreich zu beteiligen, denn nur wenn wir nicht kämpfen, ist der Beschluss nicht mehr zu verhindern. Wir schlagen Alarm, deshalb wollen wir den Marsch mit Kochtöpfen lautstark begleiten. Treffpunkt ist um 11.00 Uhr am Dicken Stein (Spielplatz) Römerstraße/Carl-Duisberg-Straße.
Transparente, kulturvolle Beiträge und weitere Aktivitäten sind herzliche willkommen. Zum Schichtwechsel (12.30 bis 14.15) findet vor Schacht 3/7 eine Kundgebung mit offenem Mikrofon statt. Wir wollen mit den Kumpeln diskutieren. Zur Kundgebung bieten wir an, dass jede/jeder mit kurzen Redebeiträgen ihre/seine Standpunkte gegen die Schließung von AV am offenen Mikrofon kund tun kann. Um eine demokratische Streitkultur zu gewährleisten, dass alle Beteiligten auf gleicher Augenhöhe, miteinander ihre Erfahrungen einbringen können, schlagen wir folgende Spielregeln für den Marsch und die Kundgebung vor:

  • Alle Organisationen und Parteien sollen respektiert werden, auch wenn sie andere weltanschauliche Auffassungen haben. Sie sollen nicht in den Redebeiträgen angegriffen werden.
  • Keine beteiligte Person, Organisation und Partei soll ausgegrenzt oder in irgendeiner Weise attackiert werden, allerdings die Beteiligung von Faschisten oder religiöse Fundamentalisten lehnen wir ab.
  • Jede beteiligte Organisation kann auch gerne einen kleinen Infotisch zur Kundgebung aufstellen.
  • Jeder/jede kann auf gleichberechtigter Grundlage und dem demokratischen Konsens in der Veranstaltungsleitung gerne mitarbeiten.

Wir würden uns freuen, wenn Sie/ihr dazu in Ihren/euren Verbänden, Vereinen, Organisationen und Parteien zu dieser Veranstaltung einladen würdet.
Die Schließung von AV geht uns alle an. Nur wenn wir Seite an Seite gemeinsam aufstehen, können wir etwas bewirken und den Kumpeln Mut machen.

Wir freuen uns auf Ihre Antwort und senden ein herzliches Glück Auf
die Bergarbeiterfrauen im Frauenverband Courage

i.V. der Bergarbeiterfrauen
Seyran Cenan und Ingrid Dannenberg

Kontaktadresse: Ingrid Dannenberg, Carl-Duisberg-Str. 8, 45772 Marl, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 02365/44027

Was erwartet uns mit der Schließung von AV?

  1. Aktuell fehlen 40.000 im Kreis Recklinghausen. Wir wollen nicht, dass da nochmals Tausende dazu kommen. Die RAG war einer der größten Ausbilder im Ruhrgebiet. Heute bekommt jeder zweite Jugendliche im Kreis Recklinghausen keine betriebliche Ausbildungsstelle mehr.Wo sollen unsere Jugendlichen ausgebildet werden? 
  2. Eine tickende Zeitbombe! Mit dem Anstieg des Grubenwassers ist unsere Gesundheit massiv gefährdet. Die Wasserhaltung muss Aufrechterhalten bleiben, bis alle Gefahren für uns, unsere Kinder und nachfolgende Generationen ausgeschlossen sind!
  3. Wir wollen kein Fracking, weil es das Grund- und Oberflächenwasser vergiftet, unsere Gesundheit und das Klima schädigt, dauerhaft die Stabilität der Gesteinsschichten und wichtige Ressourcen zerstört.
  4. Bereits heute schon beziehen 50,3 Prozent der Marler Familien ein niedriges Einkommen. Wie viele sollen da noch dazu kommen?
  5. Jedes vierte Kind (27,4 Prozent) in Marl wird heute schon in die Armut hineingeboren, wie viele werden es mit der Schließung von AV sein?
  6. Die Grundsicherung im Alter stieg im Kreis Recklinghausen seit 2014 um 14,1 Prozent. Das trifft insbesondere die Frauen. Wenn die RAG jetzt mit einer Einmalzahlung sich aus der Verpflichtung für das Kohledeputat/Energiebeihilfe schleicht, erhalten wir als Witwen später gar nichts mehr. Von der RAG bekommt eine 69-jährige Witwe jetzt eine Abfindung für Kohledeputat bzw. Energiebeihilfe, die reicht gerade mal bis 75, dann sollen wir abtreten.

Wir sind für einen entschiedenen Kampf für den Erhalt der Steinkohlezechen. Wir wollen nicht, in die Armut getrieben werden und auf einer Giftmüllhalde leben. Die Schließung von AV geht uns alle an. Nur wenn wir Seite an Seite gemeinsam aufstehen, können wir etwas bewirken. Wir zeigen den Kumpel, dass wir an ihrer Seite stehen. Wir Frauen haben gemeinsam gelernt, dass es wichtig ist die Männer herauszufordern mit uns zu sprechen. Wir haben gelernt, dass es wichtig ist, dass wir Frauen uns austauschen und selber durchblicken. In der Bergarbeiterfrauen-AG im Frauenverband Courage kann jede Frau mitmachen, reinschnuppern und andere Frauen kennenlernen. Sie muss kein Courage-Mitglied sein, kann aber natürlich jederzeit Mitgliedsfrau werden. „Für meine Kinder würde ich bis zum Mond gehen." Bis zum Mond ist es sehr weit, aber ein erster Schritt ist zu den Treffen der Bergarbeiterfrauen zu kommen. Da kann jede Frau auch ohne Raumanzug und ohne teuren Platz in einer Rakete mitmachen. Man kann die Freundin und Nachbarin gleich mitnehmen.