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An die Stadtgruppen von „Kumpel für AUF“!

Liebe Kollegen und Kolleginnen, wie ihr wisst, bin ich seit langem schon eine Freundin eurer kämpferischen Bergarbeiterbewegung „Kumpel für AUF“. Außerdem unterstütze ich seit Jahren, dass die Kollegenzeitung „Vortrieb“ vor den Zechen des Werks Werra von K+S in Hessen/Thüringen verteilt wird. Die Zeitung wird von einem bedeutenden Teil der Kollegen gut angenommen, was sich auch in Spenden für ihre Finanzierung niederschlägt.

Bisher waren diese Einsätze am Tor recht unproblematisch. Versuche vom Werksschutz, uns daran zu hindern, weil wir auf Werksgelände seinen, konnten erfolgreich zurückgewiesen werden. Doch in diesem Jahr hat sich etwas geändert. Sowohl Vertreter des Betriebsrats als auch (wie ich seit 23.4.21 weiß) der Werksleiter Herr Jacob persönlich, haben vor Schacht Hera (Hattach-Philippsthal/Hessen) versucht das Verteilen zu unterbinden. Beim ersten Mal blieb es bei der Androhung, die Polizei zu holen, doch am 23.4. hat Herr Jacob die Drohung wahr gemacht. Da es aber ein Stunde dauerte, bis die Polizei kam, konnten wir noch verteilen (ein weiterer Unterstützer aus Gelsenkirchen und ich), und auch selbst als sie vor Ort war, verteilten wir weiter. Der vordergründige Streit geht darum, dass wir auf Betriebsgelände nicht verteilen dürfen. Es handelt sich zwar um Firmengelände, doch der Parkplatz ist nicht eingefriedet und öffentlich zugänglich. Der Vortrieb lässt verstärkt Kollegen aus dem Werk zu Wort kommen, und damit stört er (wie vor einiger Zeit ein Werkschützer mal zu uns gesagt hat), den Betriebsfrieden. Den braucht K+S, um seine Umstrukturierungsoffensive im Kampf um Weltmarktanteile und Maximalprofit auf Kosten der Kollegen und bei fortschreitender Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen im Kali-Revier umzusetzen. Herr Jacob scheint sich in den juristischen Gepflogenheiten auszukennen. Zu keinem Zeitpunkt hat er nämlich gesagt, dass er von seinem Hausrecht Gebrauch machen und uns des Platzes verweisen würde. Er sagte jedes Mal nur, er wünsche nicht, dass wir dort verteilen, wir sollten das Gelände verlassen. Und auch als der Polizist, Herr Stutz, ihm in den Munde legen wollte, er hätte uns Platzverbot erteilt, bestätigte Herr Jacob noch einmal meine Aussage. Trotzdem haben wir jetzt ein Anzeige von K+S wegen Hausfriedensbruch erhalten. Am Schluss erteilte uns der Polizist für 24 Stunden einen Platzverweis. Das hielt uns aber nicht davon ab, am Abend und am nächsten Mittag vor Schacht Sünna (Unterbreizbach II) in Thüringen zu verteilen. Und auch 2 Wochen später unterstützte mich ein Freund aus Eisenanch beim erstmaligen Verteilen des Vortriebs vor Schacht Herfa-Neurode, wo auch der Zugang zur weltweit größten Untertagegiftmülldeponie liegt. Das passte natürlich der Werksleitung überhaupt nicht, und sie setzte alle Hebel in Bewegung um die Polizei zu holen. Nachdem wir allerdings unsere 100 Exemplare verteilt hatten, haben wir das Gelände verlassen, so dass wir nicht wissen ob die Polizei gekommen ist. Wir hoffen auf eure solidarische Unterstützung beim weiteren Verlauf bezüglich der Anzeige.