Deutschland: RAG will hochriskante Flutung der Zechen durchdrücken – Aber unser letztes Wort ist noch nicht gesprochen!
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- Erstellt: Samstag, 10. Dezember 2022 20:28
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Noch dieses Jahr sollen die Gemeinden von Dinslaken, Voerde und Hünxe dem Bau einer 14,5 Kilometer langen Trasse zur Einleitung der Grubenwässer in den Rhein zustimmen. Die jeweiligen parlamentarischen Vertretungen dürfen noch ihr Ja abnicken. Sie dürfen nicht darüber entscheiden, welche Wasserqualität durch die Rohre fließen soll. Sie haben keinen Einblick darüber, auf welche Steuergelder künftig zugegriffen wird.
Über das Grubenwasserkonzept entscheidet selbstherrlich die RAG. Demokratie in Deutschland!!! Nach der Schließung der letzten Steinkohlezeche in Deutschland Ende 2018 begann die RAG gegen Widerstand von Bergarbeitern und Umweltschützern aus reinen „Kostengründen“, die Wasserhaltung zur Trockenhaltung der Stollen zurück zu fahren und die stillgelegten Zechen schrittweise zu fluten. Die Pumpwasserhaltung wird auf Brunnenwasserhaltung umgestellt. Damit nimmt die RAG mutwillig eine langfristige Verseuchung unseres Trinkwassers in Kauf. Durch die Flutung gelangen früher oder später Giftstoffe in oberflächennahe Grundwasserströme: nämlich aus dem unter Tage eingelagerten Giftmüll von insgesamt 1,6 Millionen Tonnen und verbliebenen 10.000 Tonnen des Ultragiftes PCB, das in Hydraulikölen eingesetzt wurde. Bisher konnte die RAG trotz großem Medienaufwand die Bevölkerung an den Zechenstandorten im Ruhrgebiet nicht beruhigen. Im Saarland sind ihre Pläne zur Flutung der stillgelegten Zechen bisher am breiten Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Pumpwasserhaltung (Bild1auf der Hauptseite): Grubenwasser wird vom tiefsten Punkt aus nach oben geleitet und abgeführt. Schächte und Stollen bleiben trocken. Mit der Brunnenwasserhaltung (Bild2s.o.) wird die stillgelegte Zeche geflutet. Das Grubenwasser durchfließt den gesamten Raum der Zechenanlage und löst darin enthaltene Stoffe (Vereinfachte Grafik von Ibbenbüren). Zusätzlich zur drohenden Verseuchung des Grundwassers erhöht der Anstieg auch die Gefahr von Bodenhebungen, die Häuser, Straßen und Versorgungsleitungen beschädigen können. Noch gravierender ist, dass auch Grubengas nach oben gedrückt wird und in die Umwelt entweichen kann. Grubengas besteht vor allem aus Methan, das 25-mal klimawirksamer ist als Kohlendioxid. Bisher wird Gubengas für den Betrieb von über 100 Blockheizkraftwerken genutzt. Ob die RAG das weiterführen wird, wenn die staatlichen Subventionen wegfallen, ist ungewiss. Bei einem Wegfall der Verwertung von Grubengas würden nach Berechnungen der NRW-Landesregierung bis 2035 1,57 Milliarden Kubikmeter Methan in die Atmosphäre freigesetzt! Und wer kontrolliert, dass die Flüsse und stehenden Gewässer nicht verunreinigt werden? Natürlich die RAG selbst und lässt sich das aus Steuergeldern für ihre Umweltvorsorge fürstlich belohnen. Sie hat die Technik und die bezahlten Wissenschaftler. Parlamente dürfen allenfalls das demokratische Feigenblatt liefern. Das ganze Zusammenspiel über die Köpfe der Bevölkerung weg heißt staatsmonpolistischer Kapitalismus. Die führenden Konzern haben sich den Staat völlig untergeordnet und deren Organe sind mit denen des Staates verschmolzen. Die einzige Methode, dem Grenzen zu setzen ist der Widerstand der Bevölkerung. Keine Flutung der Zechen! Alle Pumpen auf den Zechen, auf denen verseuchtes Wasser bereits angestiegen ist, müssen wieder eingesetzt werden! Einbau modernster Technik zur Filterung und Reinigung des Grubenwassers von PCB und anderen hochgiftigen Stoffen! Solange muss ein Moratorium zum Aufschub der weiteren Planungen erfolgen! Was sich bei uns abspielt, ist längst ein grenzüberschreitendes, ja weltweites Problem. Kumpel für AUF unterstützt dagegen den internationalen Zusammenschluss der kämpferischen Bergarbeiter und der kämpferischen Umweltbewegung. Das ist auch Thema der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz, die nach Peru (2013) und Indien (2017) im nächsten Jahr vom 31. August bis 3. September in Deutschland/Thüringen stattfinden wird. Darüber besteht Gelegenheit zur öffentlichen Aussprache: 15. Dezember, ab 17 Uhr bei einem Info- und Proteststand auf dem Altmarkt in Dinslaken und anschließender Versammlung in der Gaststätte König am Altmarkt (Eppinghovener Str. 36) 18 Uhr Glück auf!
Kontakt: Wolf-Dieter Rochlitz, Hoeveler Straße 38, 47 179 Duisburg, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel: 01577 700 16 73
Peter Psiuk, Dinslaken, Helenenstraße 5, 46537 Dinslaken, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel 0176 24 08 96 46