Solidaritätserklärung an die Bergleute und ihre Familien in der Türkei, türkçe olarak da
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- Erstellt: Donnerstag, 29. Februar 2024 23:22
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türkçe olarak Hallo Bergleute, Angehörige und Freunde, Wir haben von dem Unglück in Ilic, Erzincan über das Internet erfahren. Als erstes möchte ich euch und den Familien der getöteten Bergleute mein Beileid aussprechen. Wir sind bestürzt und empört über das, was wir unter anderem von einem Kollegen aus der Türkei erfahren haben. Er schrieb:
„Die große Todesgefahr der Arbeiter, war bereits im Vorfeld bekannt.
Vor allem durch den rücksichtslosen Raubbau von Natur und Umwelt, die maßlose Profitgier, der intensive Kapitaltransfer an imperialistische Unternehmen und die nicht getroffenen Arbeitsschutzmaßnahmen zur weiteren Senkung der Produktionskosten.
Diese Massaker werden in unserem Land leider weitergehen. Solange die Arbeiterklasse unter dem Druck, den Drohungen und den Entlassungen sich nicht stark organisieren kann, werden diese Ausbeutungsmethoden und die Massenmorde an den Arbeitern unter dem Namen "Arbeitsmorde" weitergehen.“
Wir sind die 2013 in Peru gegründete Internationale Bergarbeiterkoordinierung. Die von den Bergleuten der Welt die Aufgabe übernommen hat, die Kämpfe der über 50 Millionen Bergleute der Welt, gegen die Ausbeutung der Bergleute, ihrer Familien und der Natur zu koordinieren und zu kooperieren. Unsere Gegner sind dabei die weltweiten Bergbaukonzerne und die ihnen hörigen Regierungen, die skrupellos für ihren Maximalprofit unter anderem auch an der Sicherheit „sparen“ und damit das Leben und die Gesundheit der Bergleute und ihren Familien bewusst gefährden. Auch zeigt sich, dass die Bergleute immer weniger ihre Interessen nur auf nationaler Ebene durchsetzen können.
Es ist gut, dass verschiedene verantwortliche Personen festgenommen wurden. Aber dabei darf es nicht bleiben. Wir fordern die rückhaltlose Aufklärung der Ursachen dieses Unglücks und Bestrafung aller Verantwortlichen! Es muss offen gelegt werden, wer die Cyanide und Schwefelsäure in die Flüsse, die zum Eupharat führen, einleitet. Diese Schäden und Folgen wären vermeidbar gewesen. Das Unternehmen und der Staat müssen die Schäden an der Umwelt beseitigen und die bedingungslos Entschädigen und die Versorgung der Angehörigen von Bergleuten, die bei diesem Unglück zu Schaden oder ums Leben gekommen sind, übernehmen!
Dieses Unglück und euer Protest zeigt wie wichtig es ist, dass wir gemeinsam kämpfen. Bitte informiert uns. Auf die bürgerlichen Medien können wir uns nicht verlassen. Schreibt uns, wie die momentane Situation bei euch ist und wie wir euch unterstützen können.
Schließt euch der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung an. Wir haben 2023 unsere 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz in Deutschland durchgeführt, an der auch Kollegen aus der Türkei teilgenommen haben. Wir haben nochmals bekräftigt, dass kein Kampf der Bergleute mehr alleine geführt werden muss. Vereint sind wir eine unbesiegbare Kraft. Wir machen eure Situation unter den Bergleuten weltweit bekannt.
In tiefen Beileid und mit solidarischen Grüßen,
Andreas Tadysiak
Hauptkoordinator der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung