Ein wichtiges erstes Treffen der Vorbereitungsgruppe für den Aufbau der Europakoordinierung
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- Erstellt: Freitag, 20. Dezember 2024 11:07
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Die Vorbereitungsgruppe zum Aufbau der Europakoordinierung traf sich am 24.11.24 zum ersten Mal zu einem Online-Meeting. Vertreter der Bergarbeiter Georgiens, Türkei, Deutschland, die auf der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz gewählt worden waren und der ICG Hauptkoordinator waren zusammengekommen. Leider konnten die Vertreter aus Kasachstan nicht daran teilnehmen.
Mit dem Einleitungsbeitrags des Hauptkoordinators, führten die Teilnehmer eine lebhafte Auseinandersetzung um die Lage in der Welt und in der Bergarbeiterbewegung in den einzelnen Ländern. Ein Teilnehmer aus der Türkei meldete sich direkt nachdem er „von der Straße", von protestierenden Bergleuten, kam. In der Türkei verstärken die Bergbaukonzerne in ihrer Profitgier die Ausbeutung der Bergarbeiter und wollen Bergwerke privatisieren, was zu weiteren Verschlechterungen führen würde. Die Bergwerke werden den Konzernen kostenlos übergeben. Nach einer Zunahme der Bergwerksunfälle traten die Bergarbeiter in den Streik. Die Regierung versucht die Proteste zu unterbinden. Es gibt jeden Tag Verhaftungen. Die Menschen sind sehr empört und versuchen Proteste gegen die Regierung zu organisieren. Der Bergbausektor wächst. Die ökologische Krise verschärft sich. Das türkische Mitglied der Europakoordinierung machte nochmals deutlich, dass die türkischen Arbeiter eine internationale Koordinierung brauchen im Kampf gegen die Bourgeosie. Die „gelben" Gewerkschaften verfolgen eine Politik der Klassenzusammenarbeit. Das trifft auch auf viele Bergleute in der Welt zu.
Die unabhängigen Gewerkschaften kämpfen gegen die Regierung; die Bürokratie versucht, die Arbeiter zu stoppen. Aber die Arbeiter strömen in diese Gewerkschaften.
In Chiatura, Georgien wurde der Bergbau seit dem 1. November für mehrere Monate ausgesetzt, während der Tagebau verschiedener Kooperativen nicht eingestellt wurde.
Das Unternehmen macht dafür zum einen die Instabilität des Weltmarktes und zum anderen die Proteste der Bewohner des örtlichen Dorfes Shukruti verantwortlich, die seit mehreren Monaten andauerten. Nach der Aussetzung der Arbeit versprach das Unternehmen seinen Beschäftigten eine Entschädigung in Höhe von 60 % der Löhne und Gehälter, doch nach Verhandlungen im Dezember wurde lediglich erreicht, dass die Entschädigung für einen Teil der Löhne und Gehälter ab dem 15. November erfolgen sollte, was jedoch erst am 20. November möglich war.
Nur 700 Beschäftigte wurden entschädigt, am 25.11. sollte der bereits erarbeitete Betrag an mehr als 2.000 Beschäftigte verteilt werden. Doch das Unternehmen erklärte, dass es nicht über diese Mittel verfüge und nicht in der Lage sein werde, sie zu überweisen.
Die Bergarbeiter bildeten eine Forderung der Initiativgruppe der Bergarbeiter, die das Einfrierens der Bankverbindlichkeiten forderte, was ebenfalls Gegenstand von Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und den Gewerkschaften war. Das Unternehmen sagte während des Treffens mit den Bergarbeitern, dass die Banken, wenn die Arbeitnehmer nicht zu viel verlangen, die Bank ablösen werden. In Deutschland wird ein neues Bergwerk im alten Uranbergbaugebiet eröffnet. In Sachsen gibt es 28 Erkundungen, sollen neue Zechen aufgemacht werden. Es geht um Herankommen an die Rohstoffe ohne Rücksicht auf die Umwelt und die Kumpel. Es werden Kriege um Rohstoffe geführt.
Es wird deutlich dass die verschärfte Konkurrenz durch die Weltwirtschafts- und Finanzkrise die Ausbeutung erhöht und den Raubbau an der Natur. Der Tagebau ist umweltschädlich aber profitabel. Alle Beiträge arbeiteten heraus, wie wichtig der Aufbau der Europakoordinierung ist.
Der Hauptkoordinator brachte den Vorschlag eines Solidaritätspakt mit den Bergarbeitern und den Arbeitern der Manganverarbeitung in Georgien ein, eine Spendensammlung der Europakoordinierung gestützt auf Kumpel für AUF Deutschland, aber nicht nur in Deutschland sondern Europaweit, die es ermöglicht, dass die praktische Arbeit in Chiatura gemacht werden kann. Die praktische Solidarität mit den Bergarbeitern in Georgien finden alle sehr wichtig und werden sie tatkräftig unterstützen.
In der Diskussion wurde auf die drohende faschistische Gefahr hingewiesen. In Südafrika würden die Konzerne und die Regierung die handwerklichen Goldbergleute am liebsten unter Tage ausräuchern; Tausende sind unter Tage geblieben und werden kriminalisiert. Das ist eine faschistische Denkweise. Die Konzerne fördern faschistische Organisation und völkisches Denken, gegen den gewerkschaftlichen Zusammenschluss. Die Regierungen ordnen sich immer mehr den Kapitalisten unter.
Das Treffen beschloss das vorgelegte Konzept zum Aufbau der Europakoordinierung und legte fest, dass die Gruppe alle 3 Monate ein Online-Meeting durchführt und einmal jährlich ein Präsenz-meeting anstrebt. Es wurde eine Leitung bestehend aus einem Vertreter aus Deutschland und aus Georgien gewählt.
Auf dem nächsten Online-Meeting wird besprochen, wo die 1. Konferenz der Europakoordinierung stattfinden soll. Das nächste Treffen ist am 16.3.2025.
Festgelegt wurde auch, wer sich um Kontakte zu welchen Ländern kümmert. Die Ergebnisse werden auf dem nächsten Treffen besprochen. Der Vorschlag, eine Solidaritätserklärung für die Bergarbeiter in Sifontein, Südafrika an die ICG für die Afrika – Kontinentalkoordinierung zu schicken und das auf der homepage bekannt zu machen, wurde einstimmig angenommen. Die handwerklichen Bergarbeiter in Sifontein sind illegale Flüchtlinge und die Situation ist dramatisch.
An eine schwer erkrankte Kollegin aus der Türkei, die leider nicht am Meeting teilnehmen konnte, wurden herzliche Grüße, viel Kraft und Mut geschickt.
Am Ende waren sich alle einig: ein erfolgreiches Treffen, das wichtige Beschlüsse gefasst hat.
Es geht voran – vorwärts mit der Europakoordinierung der Bergleute!