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Offener Brief an den DGB, IG BCE und GTUC. An Mangan-Bergleute in Georgien

Wir, die Internationale Bergarbeiterkoordinierung waren sehr verwundert und empört, als uns von Gewerkschaftskollegen aus Georgien der Brief des DGB an die georgische Gewerkschaft GTUC zur Kenntnis übermittelt wurde. Die Koordinierungsgruppe der internationalen Bergarbeiterkoordinierung protestiert aufs Schärfste gegen den Inhalt dieses Briefes des DGB und den Aussagen der IG BCE.

Der DGB-Vorstand schreibt: „vielen Dank für Ihr Anfrage-Schreiben. Wir haben bei unserer Mitgliedsgewerkschaft IG BCE, die für die Bergleute zuständig ist, nach "Kumpel für Auf" 'gefragt und folgende Informationen erhalten, die ich gerne an Sie weiterleite: Die IG BCE möchte Sie konkret und transparent warnen: Es handelt sich um Personen, die den deutschen Kommunisten nahe stehen.“

Natürlich können bei uns auch Kommunisten ebenso wie Christen, Muslime, Hinduisten, Sozialdemokraten und so weiter mitmachen. Eine wichtige Lehre gegen den Hitler-Faschismus ist, das die Gewerkschaft mit anderen demokratischen Kräften, wie zum Beispiel Kommunisten und Sozialdemokraten, zusammenarbeiten und eine Einheit gegen die Faschisten bilden. Das verstehen wir unter demokratisch und überparteilich. Wir schließen keine Bergleute wegen ihrer Gesinnung aus, was undemokratisch wäre. Die einzige Ausnahme ist, dass Faschisten und religiöse Fanatiker nicht Mitglied sein können, weil sie spalten und arbeiterfeindlich sind.

Die Internationale Bergarbeiterkoordination will die Einheit und Kampfkraft der Bergarbeiterbewegung weltweit sowie ihren Rückhalt in den Bergbauregionen und jeweiligen Ländern stärken. Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz zu den bestehenden Gewerkschaften. Wir wollen starke, kämpferische Gewerkschaften und setzen uns dafür ein. Wir brauchen vielfältige Organisationsformen, um für unsere Lebensinteressen zu kämpfen. Wir suchen die Zusammenarbeit mit allen die uns dabei unterstützen oder unsere Ziele teilen. Auszug aus der Gründungsresolution der internationalen Bergarbeiterkoordinierung. / weitere Auszüge siehe Anlage 1

Eine Vielzahl von Gewerkschaften aus den verschiedensten Ländern der Welt sind in der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung vertreten und ihre Mitglieder stehen in der 1. Reihe, wenn es darum geht, die Interessen der Bergarbeiter zu vertreten und die gewerkschaftliche Kampfkraft zu entfalten. Viele von ihnen haben deshalb an Repressionen durch die Bergwerkskonzerne zu leiden.

In Kumpel für AUF in Deutschland haben sich Bergleute und andere fortschrittliche Menschen zusammengeschlossen, die gleichzeitig aktiv in der IGBCE und anderen DGB-Gewerkschaften sind und dort eine aktive Gewerkschaftsarbeit machen. Viele seit Jahrzehnten und in enger Verbindung mit der Interessenvertretung der Arbeiter als Vertrauensleute und Betriebsräte - unbestechlich und nur den Arbeiterinteressen verpflichtet.

Kumpel für AUF in Deutschland versteht sich zudem als kämpferische Richtung innerhalb der Gewerkschaft und vertritt, dass ein Austritt, wenn man mit dem Vorgehen der Gewerkschaftsführung nicht einverstanden ist, nicht der richtige Schritt ist!

Ich selbst bin seit über 45 Jahren aktiver Gewerkschafter in der IGBE und IGBCE. Die gewählte Internationale Bergarbeiterkoordinierungsgruppe unterstützt seit vielen Jahren den Zusammenschluss der Gewerkschaften: die 2. Internationale Bergarbeiterkonferenz in Indien 2017 wurde von mehr als 10 .indischen Gewerkschaften gemeinsam mit der internationalen Koordinierungsgruppe vorbereitet und durchgeführt. Gewerkschaften verschiedenster Richtungen, die vorher zum großen Teil nicht zusammen gearbeitet hatten, waren nun bereit, die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund zu stellen und bestehende Differenzen dem gemeinsamen Projekt der Konferenz unter zu ordnen und eng zusammen zu arbeiten. Genau das ist der Gedanke der internationalen Bergarbeiterkoordinierung. Was genau gefällt der DGB- und IG BCE Führung daran nicht?

Ich selbst habe mich nie gescheut, Gewerkschaften und die Bergarbeiter in anderen Ländern auch unmittelbar im Kampf zu unterstützen und vor Ort an ihren Aktivitäten teilzunehmen, ob in Peru, in Indien oder Georgien, wo ich zuletzt war und mit Gewerkschaftsmitgliedern Erfahrungen ausgetauscht habe. Wo steht die georgische Gewerkschaftsführung der GTUC im aktuellen Kampf der 3500 per sms gekündigten Manganbergarbeiter in Chiatura, denen vorher versprochen wurde, dass am 1.März die Arbeit wieder aufgenommen wird? Wo bleibt die Solidarität der IG BCE und des DGB?

Was ihr macht, ist das Schüren antikommunistischer Vorbehalte und Spaltung der Arbeiter und das widerspricht zumindest den Statuten der IG BCE und des DGB in Deutschland. In diesem Sinne fordere ich euch auf, eure Verleumdungen zurückzunehmen.

Wir meinen, dass es in einer Zeit einer weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, der zunehmenden Rechtsentwicklung und der vermehrten faschistischen Regierungen in der Welt, Kriege und der Gefahr eines 3. Weltkriegs notwendig ist, alle Kraft in den breiten antifaschistischen Zusammenschluss aller fortschrittlichen Kräfte und Gewerkschaften zu stecken.

In diesem Sinne fordere ich euch auf, eure Verleumdungen zurückzunehmen! Setzen wir uns gemeinsam überall für die internationale Arbeitereinheit ein - gemeinsam mit der Internationalen Bergarbeiterkoordinierung!

Glück auf, und solidarische und kämpferische Grüße

Andreas Tadysiak

Hauptkoordinator der internationalen Koordinierungsgruppe der Bergarbeiterkoordinierung

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Anlage:Auszug aus der Geschäftsordnung der internationalen Bergarbeiterkoordinierung

2. Zur Mitgliedschaft in der Internationalen Bergarbeiterkoordination

2.1. Organisationen, Bewegungen und Gewerkschaften der Bergarbeiter können der internationalen Koordinierung als Mitglied beitreten. Sie müssen die Gründungsresolution, das Abschlusskommunique der 1. IMC in Arequipa/Peru 2013 und das von der internationalen Bergarbeiterkoordinierung beschlossene Internationale Kampfprogramm anerkennen.

2.2. Prinzipen der Zusammenarbeit in der Internationalen Bergarbeiterkoordination

Gegenseitige Unterstützung und Solidarität im Kampf für eine lebenswerte Zukunft der Bergleute und ihrer Familien.

Gleichberechtigung aller Teilnehmer.

Autonome Entscheidung teilnehmender Kräfte über ihre Positionen und Aktivitäten.

Verpflichtung aller Kräfte entsprechend ihren unterschiedlichen Möglichkeiten zur Koordinierung der weltweiten Bergarbeiterbewegung beizutragen und Aufgaben verantwortlich zu übernehmen.

Nichteinmischung in die Organisation und Angelegenheiten anderer Teilnehmer.

Demokratische Streitkultur auf gleicher Augenhöhe, gegenseitiger Respekt.

Überparteilichkeit und weltanschauliche Offenheit bei gleichzeitigem Ausschluss offen arbeiterfeindlicher Organisationen.

Finanzielle Unabhängigkeit und Verpflichtung aller Teilnehmer, entsprechend ihren Möglichkeiten und gestützt auf die Menschen zur Finanzierung gemeinsamer Aktivitäten beizutragen.“ (Gründungsresolution der 1.IMC in Arequipa/Peru 2013)

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