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Umweltgewerkschaft an die RAG wegen des Anfahrverbots von Christian Link

An die

RAG Aktiengesellschaft

Shamrockring

44623 Herne
20. April 2016

Rücknahme des Anfahrverbots für den Bergmann Christian Link!

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Bundesvorstand der Umweltgewerkschaft hat auf seiner April-Tagung mit großem Interesse die Kernpunkte des Zwischenberichts des Gutachtens zur Prüfung möglicher Umweltauswirkungen des Einsatzes von Abfall- und Reststoffen zur Bruchhohlraumverfüllung in Steinkohlenbergwerken in Nordrhein-Westfalen zur Kenntnis genommen.

Der Zwischenbericht dokumentiert:
• in den Bergwerken der RAG wurden „1,6 Mio. t Abfälle bzw. Reststoffe" eingebracht, „von
denen ca. 578.000 t besonders überwachungsbedürftige Abfälle waren". (S.2)*
• „In den BW in NRW wurden zwischen 1969 und 1985 ca. 9.295 t PCB und
strukturverwandte Stoffe eingesetzt" (S. 3), davon nur „ca. 5 % planmäßig entsorgt
(Deutscher Bundestag 1984)." (S.28)
• im Grubenwasser des Bergwerks Haus Aden wurden erhöhte PCB-Konzentrationen
festgestellt. (S. 29)
• zumindest „sind Teile der eingebrachten reststoffbürtigen Mineralphasen (u. a. Blei- und
Zink-Mineralphasen) grundsätzlich beim Kontakt mit Tiefengrundwässern
thermodynamisch nicht langzeitstabil." (S. 64)
• es kommt „bei einem Reaktionskontakt mit „RAG-Wasser" zu zahlreichen
Mineralneubildungen, Umwandlungen und Auflösungen". (S. 65)

Damit ist völlig klar, dass der Bergmann Christian Link nicht die Unwahrheit gesagt, als er öffentlich und frühzeitig auf die Gefahren hinwies, die von den unter Tage verbrachten Abfällen ausgehen. Dies aber war der Vorwurf seitens Ihres Unternehmens, weshalb Sie ihm als Fördermaschinist Anfahrverbot auf allen RAG-Bergwerken und damit ein faktisches Berufsverbot erteilten.

Nicht der Bergmann Christian Link hat die Unwahrheit gesagt, sondern Ihr Unternehmen versuchte, mit solchen Willkür-Maßnahmen für Sie unangenehme Wahrheiten zu unterdrücken.

Wir fordern Sie hiermit nachdrücklich auf, das Anfahrverbot gegenüber Christian Link mit sofortiger Wirkung aufzuheben und ihn wieder als Fördermaschinist auf

Umweltgewerkschaft
www.umweltgewerkschaft.org

Bundesvorstand
Bremer Str. 42
10551 Berlin
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Umweltgewerkschaft, Schreiben vom 20.4.2016, Seite 2 von 2
RAG-Bergwerken zu beschäftigen. Diese Forderung unterstützen weit mehr als
tausend Unterzeichner*innen einer bundesweiten Unterschriftensammlung der
Umweltgewerkschaft.

Glückauf!

In Namen des Bundesvorstands

Dr. Detlef Rohm, Vorstandssprecher

* alle Zitate aus: ZWISCHENBERICHT (ENTWURF) , Titel: Gutachten zur Prüfung möglicher Umweltauswirkungen des Einsatzes von Abfall- und Reststoffen zur Bruchhohlraumverfüllung in Steinkohlenbergwerken in NordrheinWestfalen, Teil 1

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