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Marl: 1. Mai-Demo durch die Bergarbeiterstadt

Mitten durch das Wohngebiet Marl-Hüls und mit neuen Ideen wurde der 1. Mai mit einer Demonstration und drei Kurzkundgebungen durchgeführt.Ein Seil mit Schlaufen alle zwei Meter sorgte für den nötigen Abstand der Demoteilnehmer. Alle übrigen Gesundheitsmaßnahmen wurden von allen Teilnehmern diszipliniert eingehalten.Wir starteten um 10.30 Uhr und endeten Punkt 12 Uhr mit der „Internationale“.

Von einem Redner erfuhren wir, dass zur gleichen Zeit die Beschäftigten auf den Schiffen weltweit die Sirenen heulen ließen. In der Bergarbeiterstadt Marl konnten wir das zwar nicht hören, riefen dafür: „Hoch die Internationale Solidarität“.Es kamen Redebeiträge vom Internationalistischen Bündnis, der Umweltgewerkschaft, der MLPD, von Kumpel für AUF, den Bergarbeiterfauen in Courage, von Umweltkämpfern aus einer Bürgerinitiative, Gewerkschaftern der IGBCE, der IG Metall und von ver.di sowie aus Einzelpersonen. Sie zogen gemeinsam mit Musik und Kurzreden durch den Stadtteil. Da durfte natürlich das gemeinsam gesungene Lied „Glück Auf, der Steiger kommt“ nicht fehlen. Zuhörer erfuhren, dass die Bergleute weltweit von Anfang an für die Gesundheitsrechte der Arbeiter gekämpft haben, wie in Südkorea.Ein Kollege aus dem Chemiepark protestierte, wie mit Kurzarbeit Fremdfirmenarbeiter mehrfach abgezockt werden. Sie arbeiten volle 40 Stunden pro Woche weiter und bei Abstellungen sogar mit Überstunden. Sie bekommen aber Kurzarbeitergeld plus Aufstockung, aber keine 100 Prozent ihres Lohns. Dennoch müssen sie weit über 1.000 Euro Steuern am Jahresende selber zahlen. Der Leiharbeiter-Chef streicht die Gelder seines Auftraggebers im Chemiepark voll in seine Tasche. So lässt sich die Profitrate erhöhen. Die Kollegen protestieren dagegen.Mehrere Demonstranten betonten in Redebeiträgen die Notwendigkeit eines anderen Gesellschaftssystems, des Sozialismus. Die SPD hatte relativ kurzfristig zu einem Autokorso aufgerufen, aber dann wohl wieder abgesagt, wie wir während der Demo erfuhren. Eingeknickt? Umso stolzer waren die Teilnehmer, in Marl eine der wenigen Demonstrationen in Deutschland durchgesetzt zu haben.Ein herzliches Glück Auf!