Will Griechenland zum größten Goldförderer Europas aufsteigen?
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- Erstellt: Freitag, 27. November 2015 17:41
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In Palaeochori - in den Bergen im Norden der Halbinsel Chalkidiki will der kanadische Bergbaukonzern Eldorado Gold eine weitere Mine bauen. Es ist die dritte Mine des Bergbaukonzerns in der Region. Aktivisten und Umweltschützer warnen vor den verheerenden Folgen des Goldabbaus für Mensch und Natur. So will der kanadische Konzern 300 Hektar Wald roden - und mit den Bäumen wird die vielfältige Vegetation vernichtet, die einer großen Zahl von Tieren Lebensraum bietet. Aber nicht nur das, welche verheerenden Folgen der Goldabbau für Mensch und Natur hat, kann man in Südamerika verfolgen: vergiftete Flüsse und kranke Menschen. Die Tsipras-Regierung wiederrief am 19. August alle Genehmigungen für die neue Goldmine. Erst nach einer einstweiligen Verfügung wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Die Entscheidung des obersten Verwaltungsgerichts steht noch aus.
Um die Menschen aus der für das Projekt des kanadischen Bergbaukonzerns zu gewinnen betont der Manager die angeblichen Vorteile der Mine: Zwei Millionen Euro flössen jährlich in die Gemeindekasse der Region - damit würden Kirchen renoviert und Straßen gebaut, sagt er. "Unser Umsatz wird in den kommenden 30 Jahren 15 bis 21 Milliarden Euro betragen. Zehn Investments von dieser Größe, und die griechische Regierung müsste nicht länger nach zusätzlichen Steuereinnahmen oder Möglichkeiten für Einsparungen suchen." Bauern, Fischer, Hotel- und Rrstaurantbesitzer überzeugt das nicht. Sie verdanken ihre Lebensgrundlage einer intakten Natur. Sie fürchten gravierende Auswirkungen der Goldschürferei in den Bergen. Die Heimat Aristoteles - Ierissos, die Hauptstadt der Region – ist Zentrum des Widerstands gegen das Goldprojekt. Quer über den örtlichen Marktplatz ist ein Banner gespannt: "Schützt die Heimat von Aristoteles vor der Goldmine". Auch der Bürgermeister Giorgos Zoubas ist Minengegner. "Das ist ein Projekt von pharaonischem Ausmaß", sagt er. "Es wird Böden, Grundwasser und Meer irreparabel schädigen - und damit auch die Gesundheit der Menschen hier." Wie wird sich die Tsipras-Regierung entscheiden? Zwar empfing Tsipras einige Vertreter der Bewegung in seinem Amtssitz und verweigerte dem kanadischen Eldorado-Chef Paul Wright ein Treffen. Doch nach seiner Wiederwahl hat er noch keine konkreten Schritte gegen die Goldmine unternommen.