Thüringen: Gemeinsame Aktion von Arbeiterbewegung, Erwerbslosenbewegung und Umweltbewegung
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- Erstellt: Samstag, 24. August 2024 15:17
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Heute berichten regionale Medien aus dem Kali und Salz-Gebiet breiter über einen ausgewiesenen Skandal. Die Hersfelder Zeitung (HNA) titelt heute: „85.000 t Abfall falsch in K+S-Bergwerk eingelagert: Beschuldigten droht Gefängnis“.
Aufgedeckt wurde der Skandal weder durch K+S, noch durch eine angeblich unabhängige Kontrolle des Bergamtes. Es war ein Kollege, der mutig einen Hinweis ans Bergamt gab.
Die Zeitung der kämpferischen Bergarbeiterbewegung, der Vortrieb, deckte in seiner Ausgabe vom 23. Juli 2024 unhaltbare Zustände unter Tage auf. Die sogenannten Big Bags, in die das hochgiftige Zeug eingelagert wird, reißen regelmäßig oder werden beschädigt. Die Stäube verteilen sich nicht selten in der ganzen Grube. Im gemeinsamen Aufruf der Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF und der bundesweiten Montagsdemo zur Demonstration in Eisenach heißt es: „Aktuell deckte ein Bergmann auf, dass 80.000 t Giftmüll in der Untertagedeponie in Herfa-Neurode von Kali und Salz falsch eingelagert wurden. Umweltschutz ist dringend notwendig, aber nicht auf Kosten von uns, sondern auf Kosten der Konzerne als Hauptverursacher.“
Rücksichtslos verschärft das Bergbaumonopol K+S die Ausbeutung der Bergarbeiter und der Natur. Für die Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF gehören Kampf um Arbeitsplätze und Umweltschutz zusammen.
Es geht auch nicht nur um die illegale Einlagerung von 85.000 t Giftmüll. Insgesamt sind bei K+S 3,5 Millionen t höchst gefährlicher Giftmüll eingelagert. Auch im Ruhrgebiet und an der Saar lagern Millionen Tonnen Giftmüll unter Tage. Dort wurde jetzt bereits mit der Flutung der Zechen begonnen. Regionale Trinkwasserkatastrophen werden sehenden Auges in Kauf genommen. Kumpel für AUF wendet sich strikt gegen die Politik der verbrannten Erde von RAG und K+S.
Den Medienberichten kann man entnehmen, dass der Vorstand von K+S jetzt Sündenböcke sucht. Er ist aber für das schmutzige Geschäft hauptverantwortlich. All das wird von den bürgerlichen Parteien gedeckt. Dass die AfD dazu stillhält, wundert nicht, weil sie erklärtermaßen alle Umweltauflagen sowieso abschaffen will, um die „armen Unternehmen“ zu entlasten.
Wir demonstrieren für internationale Arbeitereinheit, gegen die Politik der Ampel-Regierung und der Konzerne und sagen ein klares Contra zu AfD und Faschismus. Für eine lebenswerte Zukunft, für die Einheit von Mensch und Natur in einer von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft!
In Eisenach fand am 17.8. eine Demonstration durch die ganze Stadt statt und um 14:00 Uhr auf dem Marktplatz war die Abschlusskundgebung mit anschließendem Fest.
Glückauf!
Christian Link, Sprecher der bundesweiten Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF